Freitag, 11. November 2016

S79 – Stimmgabel, Storchschnabel etc.



Stimmgabel. Man kennt sogar den Erfinder der Stimmgabel, ein gewisser John Shore, der sie 1711 erfunden hat. Also war vor fünf Jahren das 300. Stimmgabeljubiläum. Und – habt ihr davon irgendetwas davon mitbekommen. Nee, oder? Das hat man uns einfach unterschlagen. Aber wegen 500 Jahre Luther einen auf dicke Hose machen! – Alex ist Musiklehrerin und demzufolge auch eine Stimmgabelcheckerin. Ich hab ihr dazu ein paar Fragen gemailt. Sie hat zum letztenmal vor 15 Jahren eine Stimmgabel benutzt. Wenn überhaupt, schätzt sie, dürfte es bei Chören zur Anwendung kommen. Bei Orchestern trötet die Oboe das a‘ und der Rest der Bande richtet sich danach. Übrigens dachte ich eigentlich, man müßte für jede Saite eine einzelne Stimmgabel haben, aber das stimmt nicht. Die Musikchecker stimmen die a-Saite und der Rest läuft dann nach Gehör. Die häufigste Stimmgabel ist die a‘-Gabel, aber man kann sich Gabelbesteck mit allen Tönen von c‘ bis c‘‘ kaufen. Übrigens sind die Stimmgabeln auf 20° geeicht. Wenn also nur 10°, muß man warten, heizen und dann erst ist man hundertprozentig a-rein. Danke, Alex!



Storch. Der Storch taucht in der Bibel bei Levitikus 11:13-19 bei den Vögeln auf, die man nicht futtern darf: „13 Und diese sollt ihr verabscheuen von den Vögeln; sie sollen nicht gegessen werden, ein Greuel sind sie: den Adler und den Beinbrecher und den Meeradler,

14 und den Falken und die Weihe nach ihrer Art,

15 alle Raben nach ihrer Art,

16 und die Straußhenne und den Straußhahn und die Seemöve und den Habicht nach seiner Art,

17 und die Eule und den Sturzpelikan und die Rohrdommel,

18 und das Purpurhuhn und den Pelikan und den Aasgeier,

19 und den Storch und den Fischreiher nach seiner Art, und den Wiedehopf und die Fledermaus.“

Soweit ich es übersehe, bin ich diesbezüglich endlich einmal bibeltreu. Daraus leitet sich übrigens auch das Sprichwort „Da brat mir doch einer einen Storch“ für etwas sehr Unwahrscheinliches ab. Es hätte allerdings auch heißen können „Da brat mir doch einer eine Fledermaus“ oder „Da brat mir doch einer eine Straußhenne.“ Aber einen muß es ja erwischen.



Stopfbüchse. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was das sein sollte. Es ist ganz einfach eine Dichtung, allgegenwärtig, zum Beispiel auch in Wasserhähnen.



Storchschnabel. So ein Teil habe ich mal zu Weihnachten geschenkt bekommen. Ich vermute stark, es war ein Big-a-Graph aus rotem Kunststoff. Eine der drei unteren Enden wird mit einem Saugnapf am Tisch festgemacht, mit dem zweiten fährt man die Vorlage nach und im dritten ist ein Stift. Je nachdem, welche Enden man nimmt, kopiert, vergrößert oder verkleinert das Gerät. Eigentlich eine faszinierende Erfindung. Ein Nachzeichengerät. Das Problem bei mir war allerdings, daß ich sowieso nur scheiße zeichnen konnte und deshalb auch nur scheiße größer zeichnete. Ich hätte ein Gerät benötigt, welches meine ungelenke Malerei in ein Meisterwerk umzeichnet. Vielleicht hatte ja Vermeer so einen Zauberstorchschnabel.

1 Kommentar:

  1. Stimmgabeln werden auch von Ärzten benutzt: in Schwingung gesetzt und etwa an den Fußknöchel angehalten, lässt sich die Nervenendentätigkeit im wahrsten Wortsinn erspüren.

    AntwortenLöschen

Manchmal hat es Probleme mit der Kommentarfunktion gegeben. Bitte dann eine Mail an joachimgoeb@gmail.com Danke