Stimmgabel. Man kennt sogar den Erfinder der Stimmgabel,
ein gewisser John Shore, der sie 1711 erfunden hat. Also war vor fünf Jahren
das 300. Stimmgabeljubiläum. Und – habt ihr davon irgendetwas davon
mitbekommen. Nee, oder? Das hat man uns einfach unterschlagen. Aber wegen 500
Jahre Luther einen auf dicke Hose machen! – Alex ist Musiklehrerin und
demzufolge auch eine Stimmgabelcheckerin. Ich hab ihr dazu ein paar Fragen
gemailt. Sie hat zum letztenmal vor 15 Jahren eine Stimmgabel benutzt. Wenn überhaupt,
schätzt sie, dürfte es bei Chören zur Anwendung kommen. Bei Orchestern trötet
die Oboe das a‘ und der Rest der Bande richtet sich danach. Übrigens dachte ich
eigentlich, man müßte für jede Saite eine einzelne Stimmgabel haben, aber das
stimmt nicht. Die Musikchecker stimmen die a-Saite und der Rest läuft dann nach
Gehör. Die häufigste Stimmgabel ist die a‘-Gabel, aber man kann sich Gabelbesteck
mit allen Tönen von c‘ bis c‘‘ kaufen. Übrigens sind die Stimmgabeln auf 20°
geeicht. Wenn also nur 10°, muß man warten, heizen und dann erst ist man
hundertprozentig a-rein. Danke, Alex!
Storch. Der Storch taucht in der Bibel bei Levitikus
11:13-19 bei den Vögeln auf, die man nicht futtern darf: „13 Und diese sollt
ihr verabscheuen von den Vögeln; sie sollen nicht gegessen werden, ein Greuel
sind sie: den Adler und den Beinbrecher und den Meeradler,
14 und den Falken und die Weihe nach ihrer Art,
15 alle Raben nach ihrer Art,
16 und die Straußhenne und den Straußhahn und die Seemöve
und den Habicht nach seiner Art,
17 und die Eule und den Sturzpelikan und die Rohrdommel,
18 und das Purpurhuhn und den Pelikan und den Aasgeier,
19 und den Storch und den Fischreiher nach seiner Art,
und den Wiedehopf und die Fledermaus.“
Soweit ich es übersehe, bin ich diesbezüglich endlich
einmal bibeltreu. Daraus leitet sich übrigens auch das Sprichwort „Da brat mir
doch einer einen Storch“ für etwas sehr Unwahrscheinliches ab. Es hätte allerdings
auch heißen können „Da brat mir doch einer eine Fledermaus“ oder „Da brat mir
doch einer eine Straußhenne.“ Aber einen muß es ja erwischen.
Stopfbüchse. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was das
sein sollte. Es ist ganz einfach eine Dichtung, allgegenwärtig, zum Beispiel
auch in Wasserhähnen.
Storchschnabel. So ein Teil habe ich mal zu Weihnachten
geschenkt bekommen. Ich vermute stark, es war ein Big-a-Graph aus rotem
Kunststoff. Eine der drei unteren Enden wird mit einem Saugnapf am Tisch
festgemacht, mit dem zweiten fährt man die Vorlage nach und im dritten ist ein
Stift. Je nachdem, welche Enden man nimmt, kopiert, vergrößert oder verkleinert
das Gerät. Eigentlich eine faszinierende Erfindung. Ein Nachzeichengerät. Das
Problem bei mir war allerdings, daß ich sowieso nur scheiße zeichnen konnte und
deshalb auch nur scheiße größer zeichnete. Ich hätte ein Gerät benötigt,
welches meine ungelenke Malerei in ein Meisterwerk umzeichnet. Vielleicht hatte
ja Vermeer so einen Zauberstorchschnabel.
Stimmgabeln werden auch von Ärzten benutzt: in Schwingung gesetzt und etwa an den Fußknöchel angehalten, lässt sich die Nervenendentätigkeit im wahrsten Wortsinn erspüren.
AntwortenLöschen