Polster. Da fiel mir etwas
ein, und zwar eine uralte Fernsehserie: „Rabe, Pilz und dreizehn Stühle“. Ein
Typ verkauft 13 ererbte Stühle und erfährt nachher, daß in dem Polster von
einem Stuhl ein Vermögen eingenäht ist. Sie wurde 1972 ausgestrahlt, allerdings
auch nie wiederholt, obwohl sie mir so gut gefallen hat. Das Vermögen ist
natürlich erst im dreizehnten Stuhl, aber der gehört einem Waisenhaus und die
Helden habe gute Herzen, klar.
Polyp. Botanisch ist der
Polyp keine Krake, und umgekehrt. Angeblich geht die Verwechslung schon auf
Aristoteles zurück. Hier zu sehen ist ein Krake (übrigens: der Krake). Sie
gelten als einer der schlauesten Tierarten überhaupt, in jedem Fall als
schlaueste Viecher unter Wasser. Angeblich klettern sie sogar an Bord von
Fischerbooten, um dort Krabben zu stibitzen (Arme zum Klauen haben sie ja
genug). Mein Liebling ist aber eindeutig der Karnevalstintenfisch. Er kann sich
verblüffend schnell und variabel verwandeln. Er kann blitzschnell seine Farbe
verändern, aber auch Feuerfische, giftige Schollen, sogar Seeschlangen und
andere bei Freßfeinden unbeliebte Seefische imitieren. Das ist wirklich sehr
verblüffend, googelt euch mal ein Video davon. Tatsächlich wurde er erst vor 15
Jahren entdeckt, weil er sich vorher in eine Koralle, in
eine Telefonzelle, in ein Klappfahrrad und in Ingrid Steeger verwandelt hatte und die Meeresbiologen ihn deshalb immer übersehen haben.
Portepee. Das ist ein Wort,
dass ich irgendwie schon einmal gehört habe, aber ich nicht die geringste
Ahnung hatte, was es sein soll. Es ist ein Faustriemen, der an Hieb- und
Stichwaffen angebracht ist. Es dient als Schlaufe, damit der Degen nicht
herunterfällt im Eifer des Gefechts. Da es früher keine Rangabzeichen gab,
diente das Portepee als Ersatz. Das hat sich dann als Synekdoche durch die
Jahrhunderte weitergeschleppt, als „Offiziere mit Portepee“.
Poncho. Unserer liebster
Ponchoträger ist natürlich Clint Eastwood in Zwei Glorreiche Halunken (aka The Good,
The Bad and The Ugly). Mein Vater hatte schon ziemlich früh einen Videorecorder
angeschafft, und so hatte ich oft nachmittags Besuch von den Freunden, zum
Halunkengucken. Es ist der Film, den ich in meinem Leben am häufigsten gesehen
habe. Alle paar Jahre schaue ich ihn mir übrigens noch immer an. Der Blitz soll
dich beim Scheißen treffen.
Zum Thema Polster sei noch erwähnt, dass die hier beschriebene Serie lose auf dem russischen Roman "Die zwölf Stühle" beruht, der zwar anders endet, aber ganz fabelhaft ist und häufig adaptiert wurde.
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