Freitag, 3. Juli 2015

M19 – Miniatur, Ministrant etc.




Miniatur. Dass eine Miniatur immer „etwa 6cm“ hoch sein muß, das kann überhaupt nicht sein. Es gibt sowohl kleinere als auch größere Miniaturen. Was allerdings stimmt, ist das Motiv: in derganz überwiegenden Anzahl der Miniaturen sind es Portraits. Irgendwie ikonographische Vorbilder der Paßbilder. Und wie ihr hab ich auch immer natürlich geglaubt, Miniaturen heißen so, weil so mini sind. Falsch. Das kommt von minium = lat. Mennige. Das ist der rote Farbstoff, den die Römer unter den Zirkussand gemischt haben, damit die Blutflecken nicht so auffallen. Wußte ich auch noch nicht.



Ministrant. Die Szene soll (Beschriftung links unten) einen Versehgang darstellen. Einen was bitte? Verstehgang? Versegang? Nein, das gibt es tatsächlich. Es handelt sich darum, bei einem Sterbenden die Krankensalbung durchzuführen und ihn den Sakramenten der Buße und der Kommunion zu versehen. Und wenn ein Versehgang richtig durchgeführt wird, dann müssen Ministrant und Priester in voller Tracht zum Haus des Sterbenden gehen. Der Ministrant geht voran und trägt ein Licht und eine Schelle. Im Haus des Kranken ist dann meistens vorrätig eine sogenannte Versehgarnitur: das ist ein Kreuz (und ein weiteres, kleineres Kreuz für Sterbende), ein Tablett und drei kleinere silberne Schalen. Laut Wikipedia war zu Beginn des 20. Jahrhunderts diese Versehgarnitur ein typisches Hochzeitsgeschenk. Krass. Davon hab ich noch nie gehört. Aber heutzutage steht auf der amazon-Hochzeitsliste auch keine Versehgarnitur, sondern ein Raclette-Grill und eine Körperfettwaage. Ich habe jetzt 10 Minuten damit zugebracht, mir Hochzeitslisten bei amazon anzuschauen. Das ist sehr, sehr deprimierend. Ein Pärchen wünscht sich ein Weinthermometer (nun gut) und Star Wars komplett auf Blueray (Hä?). Möge die Macht immer mit Euch sein. Andere schmeißen mal eben eine Kitchen Aid für 500 Euro auf die Liste? Hallo? Ihr kriegt das Milchkännchen Friesland, 0,2 Liter. Für 11 Euro. – Und dann hab ich eher spaßeshalber doch mal Versehgarnitur bei amazon eingegeben. Gibt es. 98,70 Euro. Gewöhnlich versandfertig in 4-5 Tagen. Himmel, was juckt es mich in den Fingern, die erste Kundenrezension zu schreiben.



Minze. Die Pfefferminze kommt tatsächlich gar nicht in der Natur vor, sondern ist eine zufällige Kreuzung aus Bachminze und Waldminze. „Ein weitgehend steriler Tripelbastard“, meckert Wikipedia. Hätte ich auch nicht gewußt. Pfefferminze ist der Eunuch unter den Teepflanzen. Ich habe Pfefferminztee als Kind nicht ausstehen können. Kamille war noch übler. Also von den drei Teesorten zuhause waren zwei untrinkbar, nur Hagebutte ging so.



Mistel. Misteln kenne ich als schöne Laubbälle in Bäumen. Aber auch an der Mistel hat Wikipedia was auszusetzen, weil sie „halbparasitisch“ ist. Mein Gott, man könnte doch auch schreiben, daß sie mit dem Baum in einer WG wohnt. Das Küssen unter dem Mistletoe ist ja in UK und USA weit verbreitet. Allerdings hat man vergessen, warum. Es soll irgendwie Glück bringen, vielleicht eine Kitchen Aid, aber im Grunde hat man keine Ahnung. „The reasons for this are less than clear“, gibt Wikipedia US zu. Sie wissen nicht warum, aber sie küssen weiter.



Mispel. Ehrlich gesagt, Mispelfrüchte habe ich noch nie gegessen. Sie sollen so ähnlich wie Äpfel sein. Eigentlich werden sie ausschließlich zu Marmelade verarbeitet. Ein Marmeladenbaum, schön.

3 Kommentare:

  1. Mispeln? Diese hier http://www.hoehenberger-biokiste.de/mispeln.html ? Unbedingt ausprobieren! Viel, viel leckerer als Äpfel! Man kann die dünne Haut vorsichtig mit den Fingern abziehen. Innen hat sie schöne dunkle Kerne, und schmeckt wunderbar süßsäuerlich. Bspw. bei orientalischen Lebensmittelhändlern zu bekommen.

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  3. Anna, Ihre verlinkten Blogs bestärken mich in der Ansicht, daß Sie einfach nur ein Scammer sind. Verblüfft hat mich allerdings, daß die Nigeria Connection auf das Kommunionskleidermarketing umgestiegen ist. Sachen gibt es!

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