W04 - Walze, Wanne

Walze. Wikipedia belehrt mich, die Walze gehöre zu der Gruppe der Verdichtungsgeräte, was nicht so fürchterlich überrascht. Erfunden hat sie man übrigens um 1830, und zuerst wurden sie von armen Pferden gezogen. Dampfwalzen gab es dann ab 1860. Und genau hundert Jahre später hat dann Oliver Hassencamp „Dampfwalze“ als Spitznamen für einen der „Ritter“ seiner Burg Schreckenstein benutzt. Dampfwalze war natürlich nicht der Hellste, aber mächtig stark. Und er ist auf Ingrid von Schloß Rosenfels gestanden. Was für Zeiten, in denen die Mädchen noch „Ingrid“ heißen konnten! Ich habe die Bücher sehr gerne gelesen, und gerade nachgeschaut: ich habe tatsächlich 13 Bände in meinem Bücherschrank. Insgesamt hat es 27 Bände gegeben. Er hat seine Serie in dem erstaunlichen Zeitraum von 1959 bis 1988 geschrieben, und zwar gegen Ende immer schneller.

Eine solche Wringmaschine hat tatsächlich noch in unserem Keller gestanden, als ich ein kleiner Junge war (also zu Schreckenstein-Zeiten). Ich kann mich aber nicht daran erinnern, sie jemals aktiv gesehen zu haben. Auch ein Bottich stand noch herum. Das wohl noch alter Kram, den meine Großeltern noch nicht entsorgen wollten. Was für eine riesige Arbeit Waschen früher gewesen sein muß: Einweichen, Heizen, Kochen, Spülen und eben Wringen. Und natürlich brauchten alle Gerätschaften riesig viel Platz, eben in der Waschküche. Aufgehängt wurde es dann nachher im Garten, an einer fast 40m langen Wäscheleine. Wirklich eine Unternehmnung wie eine Mondlandung.

Badewanne. Deutlich einfacher war das Baden, auch wenn in meinen ersten Badezeiten noch ein Boiler mit Holz geheizt werden mußte. Auch alles deutlich umständlicher als heute, und in den ersten Jahren wurde ich deshalb gemeinsam mit meiner fünf Jahre älteren Schwester verbadet, was ich aber nicht so toll fand. Das änderte sich später, und ich nahm heimlich ein paar Plastikritter und leere Quartettkästen mit, das waren dann die Boote. Ein bißchen schade fand ich, daß die Ritter nicht untergingen, denn so konnte ich sie nicht ertrinken lassen (ich war ein mörderisches Kind, wir hatten schonmal über meinen Galgenbau hier geplaudert). Eine tolle Innovation war dann schließlich der Badeschaum. Mit dem konnte ich Eisberge und Eishöhlen nachmodellieren und die Quartettboote mit den Rittern durchfahren lassen. Leider war der Schaum dann nach einer Viertelstunde weg, und meine Hände waren schrumpelig. Übrigens hat man vor einigen Jahren mal erforscht, ob die Schrumpelfinger auch eine Funktion haben. Das ist tatsächlich so – man kann dadurch nasse Gegenstände besser greifen. Das habe ich nicht gewußt, und gebt es zu: ihr auch nicht.