Vergißmeinicht. Der liebe Gott ist tagelang durch die
Welt und hat allen Dingen einen Namen gegeben. Das lief auch alles prächtig,
nur das Vergißmeinicht hatte leider seinen Namen vergessen. Als der liebe Gott
dann ein paar Tage später zum Abfragen kam, war es sehr verzweifelt und es rief
„Vergißmeinicht“. Der ursprüngliche Name des Vergißmeinicht ist also unbekannt.
Vielleicht hieß es ja auch Sabine, oder Glööckchen. In der Blumensprache – wir sprachen
schon öfter darüber, ist die Lage natürlich klar: Liebe, Treue, vergiß mich
nicht. Da sind meine diversen Blumensprachenquellen auch alle mal einigermaßen
einig.
Ich habe auch noch diverse andere Fassungen der
Geschichte im Netz gefunden. Mal sind es die Engel, denen Farbe ausgegangen
ist, manchmal ist Gott ein wenig schusselig. Zumal der biologische Name
„Myosotis“ ist, das heißt „Mäuseohr“, und ist ja fast noch niedlicher!
Ventilator. In Südkorea ist der Glaube an den
Ventilatortod weit verbreitet. Die Südkoreaner glauben, daß man an einem
Ventilator, der nachts im Schlafzimmer läuft, sterben kann. Die Begründungen
sind schier abenteuerlich: die Ventilatoren erzeugen ein Vakuum, oder sie
saugen den Sauerstoff weg, sie erzeugen Hyperthermie, oder Hypothermie. Man
könnte darüber hinweglächeln, wenn nicht sogar der staatliche koreanische
Verbraucherschutz noch 2006 eine Warnung herausgegeben hat. Einwänden, das
Phänomen sei außerhalb Koreas völlig unbekannt, wurde entgegnet, die
koreanische Physiologie sei eben besonders. Ich bin mal gespannt, was passiert,
wenn die Koreaner von Anhaltern mit behaarten Beinen und Plastiktüten erfahren,
oder von Yuccapalmen und nächtlichen Nierentnahmen – die rasten aus.
Übrigens: koreanische Ventilatoren haben eine
automatische Zeitabschaltung – ernsthaft.
Veilchen. Überall, wo es nicht zu warm ist, gibt es
Veilchen. In zig Arten. Sogar Australien hat sieben eigene Arten. Apropos Arten:
ich habe nachgelesen, daß es auf der Welt ungefähr 13 bis 20 Millionen Arten
gibt, davon ca. ein Drittel Pflanzen. Das ist, finde ich, schon ein
beträchtliches Durcheinander. Zumal bislang nur 1,5 Millionen Arten beschrieben
sind, davon ca. 500.000 Pflanzen. Die Veilchenforscher haben also noch einiges
zu tun. Auch beim Veilchen sind sich die Blumenlinguisten ausnahmsweise mal einig:
Bescheidenheit, Unschuld, Zurückhaltung.
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