Urne. Hä? Gesichtsurne? Was ist denn eine Gesichtsurne? Aber das gibt es tatsächlich. Es gibt eine
Gesichtsurnenkultur, Gesichtsurnenforscher, Gesichtsurnen-Literatur.
Erstaunlich. Allerdings habe ich jetzt nachgeguckt, daß gut die Hälfte der
Gesichtsurnenliteratur von einem gewissen Wolfgang La Baume stammt (1885-1971).
Andere Menschen fanden Gesichtsurnen – vielleicht - nicht so interessant. Ich
gehe dann auch über zur Hausurne. So, und wer hat die führende Monographie zu
Hausurnen geschrieben? Wolfgang La Baume. Das ist echt der MC Komische Urne,
der gute Wolfgang La Baume. Übrigens waren sowohl Gesichtsurnen als auch
Hausurnen ziemlich exakt auf das Gebiet der ehemaligen DDR beschränkt, nur eben
früher, 7. Jahrhundert vor Christus. Interessant: man weiß eigentlich nichts
über diese Kultur, eben nur diesen Spleen mit den Urnen. – Aber da kann ich
helfen: das waren Ossis, sie haben komisch gesprochen und sich unvorteilhaft
angezogen. Ich meine, das sieht man auch echt an den Urnen.
Wahlurne: mich begeistert immer wieder die Ernsthaftigkeit,
mit der die Wahlhelfer die Abgabe der Stimme begleiten. Ich hatte mich letztes
Jahr auch beworben, aber sie haben mich nicht genommen. Apropos. Wo wir hier so
nett zusammensitzen – ich schreibe jetzt mal eine neue Bewerbung!
Liebes Berlin,
ich hatte mich schon mal letztes Jahr als Wahlhelfer
gemeldet, aber ihr habt mich nicht genommen. Das ist schade. Und ganz ehrlich:
das hat auch ein wenig weh getan. Mich erfreut immer die Ernsthaftigkeit, mit
der Wahlhelfer in meinem Wahllokal sitzen und bei der Wahl helfen. Nein, das
ist wirklich toll! Ich bin auch nicht scharf auf das Erfrischungsgeld in Höhe
von 50 Euro. Ich meine, für 50 Euro kann man sich schon ziemlich erfrischen.
Ich würde das aber nicht am Wahlsonntag machen, sondern am Wochenende danach.
Ich könnte auch mit 30 Euro Erfrischungsgeld gut leben. Ich kenne Kneipen (in
meinem Wahlbezirk!), da bekommst du 12 große Bier für 30 Euro. Aber wie schon
gesagt: nicht am Wahltag. Ich würde komplett nüchtern im Wahllokal sitzen und
vielleicht Listen abhaken, oder die Urne mit einem Umschlag zuhalten, oder
einfach nur da sein und ohne jede Erfrischung da sein und helfen. Ich habe
Wählen schon immer super gefunden. Schon Klassensprecherwahlen fand ich toll,
und da war ich auch schon Wahlhelfer, weil ich für jede Stimme einen Strich an
die Tafel gemalt habe. Und da gab es kein Erfrischungsgeld! Also, liebes
Berlin, überleg mal, ob ich vielleicht doch geeignet und würdig wäre!
Beste Grüße, Joachim
Frau Gräbner-Böke hat mir dann einen Link zu einem
Formular geschickt, das ich brav ausgefüllt habe. Erfrischungsgeld!
Aktualisierung: ich fülle gerade den dritten Formularsatz aus. Ich glaube, es ist deutlich leichter, Bundespräsident zu werden als Wahlhelfer.
Aktualisierung: ich fülle gerade den dritten Formularsatz aus. Ich glaube, es ist deutlich leichter, Bundespräsident zu werden als Wahlhelfer.
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