Taube. Ich
mag Vögel. Tolle Erfindung der Evolution, und sie haben einen Riesenvorteil:
sie könnten fliegen. Nachteil ist, dass sie keine Pfoten haben, aber Fliegen
ist schon eine prima Sache. Ich meine, irgendwie muß die Evolution ja auf die
Idee gekommen sein: „Schwimmen: check. Kriechen: check. Laufen: check.
Springen: check. Was machen wir jetzt?“ – So, generell besteht bei mir eine
hohe Grundsympathie für die kleinen Vögelchen. Mit einer wesentlichen Ausnahme:
Tauben. Sorry, tut mir leid, aber Tauben sind doof. Man sieht das z.B. auch in
ihrem Wegfliegeverhalten. Also es ist eine Taube auf dem Radweg, ich fahre drauf
zu, sie flattert hoch, um 10m weiter wieder auf dem Radweg vor mir zu landen, und wieder hochfliegen, und zwar wieder auf den Radweg.
Nehmt euch mal ein Beispiel an Spatzen. Die sind clever. Allerdings, es gibt
bei Tauben natürlich eine Sonderbegabung (sozusagen autistische Tauben),
nämlich ihre Orientierung. Damit sind sie mir haushoch überlegen, der sich
schon zigmal verfahren und verlaufen hat. Allerdings kann ich nicht fliegen.
Die Gründe für dieses sog. Heimfindeverhalten sind – tatsächlich bis heute
unbekannt. Es wird stark angenommen, dass es mit dem Magnetfeld der Erde zu tun
hat. Eventuell hat die Taube auch mehrere synchrone Heimfindemodule eingebaut
(Sonne, Gestirne, Magnet). Vielleicht kucken sie auch nur bei Google Maps.
Taucher.
Schön, wie der lexikalische Zufall den Taucher neben die Taube stellt. Das ist
hier natürlich ein Old School-Taucher mit Helmanzung. Die ganzen Gewichte
braucht er, weil der Auftrieb sonst dafür sorgen würde, dass er keinen Meter
runterkommen würde. Tragisch beim Tauchen in der Vergangenheit: man hatte nicht
im Geringsten die Dekompression entdeckt. Bei zu schnellem Auftauchen perlt
Stickstoff wie Kohlensäure im Sprudelwasser im Blut und richtet viel Unheil an.
Und natürlich Gedanken an Jean-Jacques Costeau: das war ja der Taucher, mit dem
ich groß geworden bin. So richtig super fand ich diese Korallen und Fische
eigentlich nicht, vor allem wenn sie aus Felsspalten geschossen kamen. Bis
heute mag ich keinen Fisch essen, der nach Fisch aussieht. Fischstäbchen prima, grüner
Hering igitt.
Tasse. Meine
aktuelle Lieblingstasse ist eine Douwe Egberts aus Holland, ganz dick und
elfenbeinfarben. Die vorherige Lieblingstasse, die Apfeltasse, habe ich
nachträglich aus unserem gemeinsamen Bestand an Erica abgeben müssen. Aber ach,
ich hab es gerne getan. – Es gibt nur entlegene Fundstellen bei Google Books
bezüglich des „Türkenköpfchens“. Das sind kleine Mokkatassen. Drollig eine
Fundstelle in der Kurfürstlich gnädigst privilegirten Münchner Zeitung von
1793. Dort heißt es: „In den zahlreichen Porzellanfabriken des Thüringer Waldes
und der umliegenden Gegend wird schon mit Zurücksetzung aller anderen Arbeiten
eine unendliche in die Milliarden gehende Menge kleiner obern Tassen fabrizirt,
die unter dem Namen Türkenköpfchen starken Absaz in der Türkei finden. Man
sagt, die Türken tränken aus solchen Tassen ihren Sorbet und brauchten jede nur
einmal.“ Unendliche Mengen! Milliarden! Sorbet! Einwegtassen! Privilegirte
Zeitung, das sind eindeutig Fake News von trumpschen Ausmaß. Make Thüringen
great again?
Hallo Namensvetter,
AntwortenLöschenich bin ja uch mit Cousteau als einzig wahrem Taucher großgeworden (Hans Hass? Kannste vergessen!), aber der hieß mit Vornamen Jacques-Yves und nicht Jean-Jacques. Naja, irgendwas mit Jacques halt, man weiß ja eigentlich schon, wer gemeint ist.
Gruß Joachim