Freitag, 13. Januar 2017

T6 - Taube, Taucher etc.





Taube. Ich mag Vögel. Tolle Erfindung der Evolution, und sie haben einen Riesenvorteil: sie könnten fliegen. Nachteil ist, dass sie keine Pfoten haben, aber Fliegen ist schon eine prima Sache. Ich meine, irgendwie muß die Evolution ja auf die Idee gekommen sein: „Schwimmen: check. Kriechen: check. Laufen: check. Springen: check. Was machen wir jetzt?“ – So, generell besteht bei mir eine hohe Grundsympathie für die kleinen Vögelchen. Mit einer wesentlichen Ausnahme: Tauben. Sorry, tut mir leid, aber Tauben sind doof. Man sieht das z.B. auch in ihrem Wegfliegeverhalten. Also es ist eine Taube auf dem Radweg, ich fahre drauf zu, sie flattert hoch, um 10m weiter wieder auf dem Radweg vor mir zu landen, und wieder hochfliegen, und zwar wieder auf den Radweg. Nehmt euch mal ein Beispiel an Spatzen. Die sind clever. Allerdings, es gibt bei Tauben natürlich eine Sonderbegabung (sozusagen autistische Tauben), nämlich ihre Orientierung. Damit sind sie mir haushoch überlegen, der sich schon zigmal verfahren und verlaufen hat. Allerdings kann ich nicht fliegen. Die Gründe für dieses sog. Heimfindeverhalten sind – tatsächlich bis heute unbekannt. Es wird stark angenommen, dass es mit dem Magnetfeld der Erde zu tun hat. Eventuell hat die Taube auch mehrere synchrone Heimfindemodule eingebaut (Sonne, Gestirne, Magnet). Vielleicht kucken sie auch nur bei Google Maps.

Taucher. Schön, wie der lexikalische Zufall den Taucher neben die Taube stellt. Das ist hier natürlich ein Old School-Taucher mit Helmanzung. Die ganzen Gewichte braucht er, weil der Auftrieb sonst dafür sorgen würde, dass er keinen Meter runterkommen würde. Tragisch beim Tauchen in der Vergangenheit: man hatte nicht im Geringsten die Dekompression entdeckt. Bei zu schnellem Auftauchen perlt Stickstoff wie Kohlensäure im Sprudelwasser im Blut und richtet viel Unheil an. Und natürlich Gedanken an Jean-Jacques Costeau: das war ja der Taucher, mit dem ich groß geworden bin. So richtig super fand ich diese Korallen und Fische eigentlich nicht, vor allem wenn sie aus Felsspalten geschossen kamen. Bis heute mag ich keinen Fisch essen, der nach Fisch aussieht. Fischstäbchen prima, grüner Hering igitt. 

Tasse. Meine aktuelle Lieblingstasse ist eine Douwe Egberts aus Holland, ganz dick und elfenbeinfarben. Die vorherige Lieblingstasse, die Apfeltasse, habe ich nachträglich aus unserem gemeinsamen Bestand an Erica abgeben müssen. Aber ach, ich hab es gerne getan. – Es gibt nur entlegene Fundstellen bei Google Books bezüglich des „Türkenköpfchens“. Das sind kleine Mokkatassen. Drollig eine Fundstelle in der Kurfürstlich gnädigst privilegirten Münchner Zeitung von 1793. Dort heißt es: „In den zahlreichen Porzellanfabriken des Thüringer Waldes und der umliegenden Gegend wird schon mit Zurücksetzung aller anderen Arbeiten eine unendliche in die Milliarden gehende Menge kleiner obern Tassen fabrizirt, die unter dem Namen Türkenköpfchen starken Absaz in der Türkei finden. Man sagt, die Türken tränken aus solchen Tassen ihren Sorbet und brauchten jede nur einmal.“ Unendliche Mengen! Milliarden! Sorbet! Einwegtassen! Privilegirte Zeitung, das sind eindeutig Fake News von trumpschen Ausmaß. Make Thüringen great again?

1 Kommentar:

  1. Hallo Namensvetter,
    ich bin ja uch mit Cousteau als einzig wahrem Taucher großgeworden (Hans Hass? Kannste vergessen!), aber der hieß mit Vornamen Jacques-Yves und nicht Jean-Jacques. Naja, irgendwas mit Jacques halt, man weiß ja eigentlich schon, wer gemeint ist.
    Gruß Joachim

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