Schwein. Wie ihr wißt,
fahre ich ja gerne durch den Grunewald, und da hat man so seine
Wildschweinbegegnungen. Normalerweise haben Wildschweine gar keinen Bock auf
Radfahrer und verdrücken sich mit ihrer Bagage ins Unterholz. Manchmal aber
auch nicht. Und so stand ich eines Morgens einer Bache gegenüber. Nicht, daß
sie die geringste Angst gehabt hätte. Und was für ein Riesenvieh, meine Güte!
Ich blieb einfach stehen, guckte ein bißchen dumm und dann hat sich Frau
Wildschwein mit Nachwuchs getrollt, zum Glück. Daran vorbeigefahren wäre ich
niemals. Schweine gehören – soweit ist das keine Überraschung – taxinomisch zu
den Schweineartigen, die wiederum in zwei Familien zerfallen: in Echte
Schweine, was ich total lustig finde, und die Nabelschweine aus Südamerika. In
Deutschland wohnen übrigens 27 Mio. Hausschweine, in UK gerade mal 4 Mio. (das
ist ein Drittel vom Bestand Dänemarks). Sie wollen nicht in der EU sein und sie
wollen keinen Schinken. Versteh einer die Briten.
Schwert. Uh, wie
gruselig: „Blutrinne“ Auf Wikipedia erfahre ich aber, daß die Bezeichnung
„Blutrinne“ totaler Blödsinne ist. Das ist eine Hohlkehle in der Mitte des
Schwertes zur Gewichtsreduzierung. Als Kind diente alles, was länglich und
schmal war, als Schwert. War es noch länger, war es ein Speer. Wichtig bei der
Verschwertung eines Knüppels war die querstehende Parierstange. Allein, um zu
markieren, ab wo das Schwert scharf sein sollte. Aber das ließ sich mit einem
Zweig und einem Einkochgummi sehr gut lösen. Wenn ich mich nicht ganz irre,
wurde die fehlende Scheide einfach durch eine Schnurschlaufe simuliert. - Ansonsten
hat mich schwertmäßig vor allem Prinz Eisenherz geprägt. Ich fand es allerdings
immer sehr lächerlich, wie Eisenherz in reißende Flüsse und in tiefe Höhlen
stürzte, unzählige Male gefangen gesetzt wurde und nie dabei sein legendäres
Singendes Schwert verloren hat. Das ist doch voll unrealistisch. Außerdem hatte
das Singende Schwert den Riesennachteil, es nur „mit reinem Herzen und für eine
gute Sache“ benutzen zu können. Das wäre mir doch etwas zu viel des Guten
gewesen. Dann lieber mein Knüppelschwert. Das konnte ich auch benutzen, wenn
ich Böses im Sinn hatte.
Schwimmen. Interessant:
Der Crawl wurde offenbar in den 20 Jahren zwischen 1952 und 1974 (der neueren
Brockhaus-Ausgabe) zum Kraulen eingedeutscht. Aber gab es nicht vorher ein
deutsches Wort dafür. Erfunden wurde das Kraulen schon vor undenklichen Zeiten.
Man hat Kraulschwimmen auf einem ägyptischen Relief 2.000 v.Chr. entdeckt. Dann
allerdings hat man das Kraulen wieder vergessen. Es tauchte erst 1844 bei einem
englischen Schwimmrennen wieder auf, als sie einen Algonkin-Indianer namens Fliegende
Möwe eingeladen hatten. Fliegende Möwe gewann locker im Kraulstil, wobei einige
englische Gentlemen indigniert über den „grotesk antiken“ und „un-europäischen“
Schwimmstil waren und weiter Brustschwimmen machten. Erst rund dreißig Jahre
später ließ sich der Schwimmer John Arthur Trudgen das Kraulen, diesmal von
südamerikanischen Indianern, beibringen. Ein gewisser Dick Cavill brachte das
kraulen dann um die Jahrhundertwende in das Turnierschwimmen, was insofern
bemerkenswert ist, weil sein Bruder Sid den Schmetterlingsstil erfunden hat.
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