Schwalbe. Oh je, das
hatte ich schon bei N06 Nest verbraten, es hätte hier viel besser gepaßt:
„Damals in Dortmund hatte ich mein Bett direkt an der Stelle, wo das schräge
Dach auf dem Mauerwerk saß. Dort hatten Schwalben ein Nest gebaut. Wenn ich
einschlief, konnte ich tatsächlich ein sachtes Kratzen hören, von den
Schwalben, die da auf der anderen Seite der Mauer herumtaten oder
Schwalbensachen machten. Das war sehr, sehr gemütlich und anrührend.“ Ich
vergaß zu erwähnen, daß wir dann auch manchmal Papa oder Mama Schwalbe (in der
kurzen Zeit war das nicht zu sehen) unter das Dach flitzten, um den
Babyschwalben zu versorgen. Das war dann den ganzen Sommer über so. Die Nester
kleben die Schwalben mit ihrer Spucke zusammen, was sagenhaft gut halten soll.
Und eben auch schmecken soll, was natürlich die Chinesen herausgefunden haben.
Ich weiß schon, warum ich in meinem Chinamarkt in Charlottenburg mit
geschlossenen Augen an der Kühltheke vorbeigehe, damit ich nicht die ganzen
Hühnerfüße, Schweineschnauzen und Rinderpimmel sehen muß. Schwalbennester sind
natürlich schwer zu sammeln, und das macht das Süppchen natürlich sehr teuer.
Ein Pfund kostet bis zu 1.000 €. Auf chefkoch.de gibt es 17
Schwalbennester-Rezepte. Allerdings sind dort damit Rouladen mit Eiern drin
gemeint. Was ist das denn für ein Quatsch? Ein Ei in eine wunderbare
Kalbsroulade stecken? Auf dieser Seite sind ja auch immer die schlechtesten
Food-Fotografen der Welt unterwegs. Ich habe mich jetzt auch mal nach
echten Schwalbennestersuppenrezepten umgeschaut. Der Trick besteht wohl darin, das
Nest zweimal aufzubrühen (nach dem ersten Brühen eventuelle Federn entfernen). „It could be a good choice for a romantic evening, as bird's nest is
rumored to be an aphrodisiac”. Ja,
voll romantisch, Schwalbenspucke, aber vielleicht denkt sie oder er ja auch: „Hach,
das war eine Suppe für 500 €. Er/sie liebt mich.“ Und dann: "Komm laß uns küssen. Unsere Zungen sind voller Schwalbenspucke." Nee. – Vom Schwalbennest als Abzeichen
hab ich noch nie gehört. Es ist in der Illustration schwer zu erkennen, aber
man sieht es hier von der Seite, es steckt auf dem Oberarm, so ähnlich wie
Epauletten. Warum? Fragt nicht. Was am Militär hat den überhaupt Sinn und Zweck?
Schwan. Schwäne gelten
als schöne und liebreizende Vögel. Völlig falsch. Vor vielen Jahren lag ich
einmal in einem vollbesetzten Freibad, nicht unweit des kleinen Flüßchens, der
die Anlage durchschnitt. Auf einmal stieg ein Schwan aus dem Gewässer und
watschelte – auf mich zu. Ich war etwas verblüfft und stand auf. Der Schwan war
an mich herangekommen und schnappte sich mein hellblaues Handtuch. Ich
erwischte gerade noch eine Ecke und hielt es fest. Daraus ergab sich folgendes
Bild: Schwan auf der einen Seite, zieht am Handtuch, Joachim auf der anderen
Seite, zieht am Handtuch. Binnen Sekunden war ich von Kindern umgeben, die sich
auf dem Boden rollten vor Lachen. Hahaha, der Schwan klaut dem Typen das
Handtuch. Und wenn ihr jetzt denkt: mit einem Ruck am Handtuch wäre das alles
schnell erledigt – ja, dann macht mal einen Handtuchkampf mit einem Schwan. Er
war übrigens voll sauer, streckte seine Flügel hoch und riß weiter an dem
Handtuch. Meine Güte, war das Vieh stark. Die Blagen rasteten schier aus vor
Begeisterung. Dann endlich ließ er einmal kurz locker, um mich anzuraunzen und
ich packte das Handtuch, und gleich weg. Mein Gott, war das peinlich. Ein
Glück, daß es in der Prä-Smartphone-Zeit war. Ein Glück.
Schwebebahn. Ich war
erst einmal in Wuppertal. Natürlich wegen Ballett. Weltweit kennt jede
Ballettratte Wuppertal wegen Pina Bausch. Leider habe ich es versäumt,
Schwebebahn zu fahren. Es sind insgesamt 20 Stationen, und ja, es gibt so etwas
nirgendwo anders. Ist ja auch wirklich eine seltsame Idee. Bekannt ist ja vor
allem die Geschichte vom Elefanten, der 1950 für eine Werbeaktion Schwebebahn
fahren sollte. Allerdings sollte allgemein bekannt sein, daß Elefanten
wahnsinnig Angst vor Schwebebahnen haben. Er ist dann voller Panik
rausgesprungen, mitten in die Wupper und blieb dabei völlig unverletzt. Ihr kennt
doch sicher alle Tuffi-Milchprodukte, oder? Die Firma Tuffi-Campina sitzt in
Wuppertal und ist benannt nach - Tuffi, dem Schwebebahn-Elefanten. Das wußte ich
wiederum auch nicht. Wieso sie keinen Elefanten im Logo haben, ist mir
allerdings ein Rätsel. Stattdessen umständliche Selbstbeschreibungen: „Unser
Ziel ist es, Menschen zu helfen, in ihrem Leben vorwärts zu kommen, indem wir
mehr aus Milch machen“. Ahso. Mehr aus dem Leben mit Milch machen. Verbesserungsvorschlag für einen Slogan: „Tuff wie Tuffi.“Unschlagbar.
Tuffi, das wäre eine 1a Frage fürs Quizzduell.
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