Freitag, 18. März 2016

R27 – Rolle, Rolltreppe etc.




Wäscherolle. Bei P19 hatte ich schon über die Heißmangel sowie die klatschhaften Heißmangelweiber berichtet. Hier zu sehen ist eine Kaltmangel. Nein, nicht Kalkmangel. Eine Kaltmangel preßt wie eine Heißmangel Feuchtigkeit aus der Wäsche und glättet sie dabei. Der Schaltkasten zum Pressen wiegt dabei eben mal 500-1000kg. Das Teil erinnert mich fast etwas an die Höllenmaschine in Kafkas Strafkolonie. Wikipedia gibt etwas zerknirscht zu: „Mit Einführung der Heißmangel verlor sie etwas an Bedeutung“ Was bitte? Die letzte Frau, die eine Kaltmangel zu bedienen wußte, ist 1970 in einem Altersheim in Wanne-Eickel gestorben.



Roller und Rollschuh. Ich muß gestehen, sowohl so einen Roller als auch solche Rollschuhe gehabt zu haben. So alt bin ich schon. Ich bin so alt wie Kaltmangelmangeln. Mein erster Roller war aus Holz mit Harträdern (wie hier abgebildet). Dann erbte ich den Roller von meiner Schwester Christiane, blaumetallic, weißes Trittbrett, weiße Reifen, Katzenauge hinten und wenn ich mich recht erinnere, sogar mit Gepäckträger mit Federklappe. Sozusagen ein Cadillac Eldorado unter den Tretrollern. Ich fand Rollern damals auch deutlich sicherer als Fahradfahren, selbst mit Stützrädern. Man kam halt nicht weit damit. Die hier abgebildeten Rollschuhe hatten noch zwei Schnallen, mit denen man seine Schuhe darauf festzurren konnte. Die Dinger waren aber unheimlich lahm, verglichen mit den Dingern ab den Achtzigern mit besserem Rädermaterial un besseren Kugellagern. Mitnichten war früher alles besser.



Rolltreppe. Die Rolltreppe wurde 1895 patentiert, setzte sich aber erst nach und nach durch. Die erste deutsche Rolltreppe war im Kaufhaus Tietz in Köln. Auf Wikipedia ist ein Foto einer Berliner Rolltreppe aus demselben Jahr, bei der offenbar ein Rolltreppenmaschinist die ganze Angelegenheit bedient. Es ist schon unglaublich, für was alles man früher Leute gebraucht hat: für die Bedienung von Verkehrsampeln, für Aufzüge, Rolltreppen und natürlich für Kaltmangeln. Erstaunlich finde ich die verschiedenen Gepflogenheiten beim Rolltreppenfahren: in München heißt es Rechts Stehen, Links Gehen, und linkes Stehen wird dort sogar als Unverschämtheit empfunden. Das probiert mal in Berlin durchzusetzen. Die kürzeste Rolltreppe ist übrigens in Japan. Sie überbrückt gerade mal 83cm und hat 5 Stufen.



Rose. Ich hab kein besonders gutes Verhältnis zu Rosen. Das fing schon damit an, daß unser Nachbar damals in Dortmund kleine Rosensträucher hatte. Wenn ich dann meinen Plastikball da reingefeuert habe, dann war es das. Meine Mutter hatte keine Rosen. Meine Mutter hatte Osterglocken. Auch später lief es mit den Rosen und mir nicht so glatt. Die klassische Funktion der Rose ist ja die Frauenbeeindruckung. Aber vielleicht hatte ich da eher Frauen, die auf Sonnenblumen, Tulpen und eben Osterglocken stehen. Laut statistischem Bundesamt steigt allerdings der Marktanteil der Rosen ständig und liegt mittlerweile bei 43%. Im gleichen Zeitraum hat sich der Marktanteil der Gerbera von 8% auf 4% halbiert. Worum sich das Statistische Bundesamt so alles kümmert! Und was ist los mit der Gerbera? Das sind schöne Blumen! Ohne fußballzerstörende Dornen!

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