Wäscherolle. Bei P19
hatte ich schon über die Heißmangel sowie die klatschhaften Heißmangelweiber
berichtet. Hier zu sehen ist eine Kaltmangel. Nein, nicht Kalkmangel. Eine
Kaltmangel preßt wie eine Heißmangel Feuchtigkeit aus der Wäsche und glättet
sie dabei. Der Schaltkasten zum Pressen wiegt dabei eben mal 500-1000kg. Das Teil
erinnert mich fast etwas an die Höllenmaschine in Kafkas Strafkolonie. Wikipedia
gibt etwas zerknirscht zu: „Mit Einführung der Heißmangel verlor sie etwas an
Bedeutung“ Was bitte? Die letzte Frau, die eine Kaltmangel zu bedienen wußte,
ist 1970 in einem Altersheim in Wanne-Eickel gestorben.
Roller und Rollschuh.
Ich muß gestehen, sowohl so einen Roller als auch solche Rollschuhe gehabt zu
haben. So alt bin ich schon. Ich bin so alt wie Kaltmangelmangeln. Mein erster
Roller war aus Holz mit Harträdern (wie hier abgebildet). Dann erbte ich den
Roller von meiner Schwester Christiane, blaumetallic, weißes Trittbrett, weiße
Reifen, Katzenauge hinten und wenn ich mich recht erinnere, sogar mit
Gepäckträger mit Federklappe. Sozusagen ein Cadillac Eldorado unter den Tretrollern.
Ich fand Rollern damals auch deutlich sicherer als Fahradfahren, selbst mit
Stützrädern. Man kam halt nicht weit damit. Die hier abgebildeten Rollschuhe
hatten noch zwei Schnallen, mit denen man seine Schuhe darauf festzurren
konnte. Die Dinger waren aber unheimlich lahm, verglichen mit den Dingern ab
den Achtzigern mit besserem Rädermaterial un besseren Kugellagern. Mitnichten
war früher alles besser.
Rolltreppe. Die
Rolltreppe wurde 1895 patentiert, setzte sich aber erst nach und nach durch. Die
erste deutsche Rolltreppe war im Kaufhaus Tietz in Köln. Auf Wikipedia ist ein
Foto einer Berliner Rolltreppe aus demselben Jahr, bei der offenbar ein
Rolltreppenmaschinist die ganze Angelegenheit bedient. Es ist schon
unglaublich, für was alles man früher Leute gebraucht hat: für die Bedienung
von Verkehrsampeln, für Aufzüge, Rolltreppen und natürlich für Kaltmangeln. Erstaunlich
finde ich die verschiedenen Gepflogenheiten beim Rolltreppenfahren: in München
heißt es Rechts Stehen, Links Gehen, und linkes Stehen wird dort sogar als
Unverschämtheit empfunden. Das probiert mal in Berlin durchzusetzen. Die
kürzeste Rolltreppe ist übrigens in Japan. Sie überbrückt gerade mal 83cm und
hat 5 Stufen.
Rose. Ich hab kein
besonders gutes Verhältnis zu Rosen. Das fing schon damit an, daß unser Nachbar
damals in Dortmund kleine Rosensträucher hatte. Wenn ich dann meinen
Plastikball da reingefeuert habe, dann war es das. Meine Mutter hatte keine
Rosen. Meine Mutter hatte Osterglocken. Auch später lief es mit den Rosen und
mir nicht so glatt. Die klassische Funktion der Rose ist ja die
Frauenbeeindruckung. Aber vielleicht hatte ich da eher Frauen, die auf
Sonnenblumen, Tulpen und eben Osterglocken stehen. Laut statistischem Bundesamt
steigt allerdings der Marktanteil der Rosen ständig und liegt mittlerweile bei 43%.
Im gleichen Zeitraum hat sich der Marktanteil der Gerbera von 8% auf 4%
halbiert. Worum sich das Statistische Bundesamt so alles kümmert! Und was ist
los mit der Gerbera? Das sind schöne Blumen! Ohne fußballzerstörende Dornen!
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