Freitag, 4. Dezember 2015

P26 - Pult, Notenpult etc.




Notenpult. Ich finde das in der Philharmonie immer sehr schön, dieses Umblättern. Was ich aber beobachtet habe: die einzelnen Instrumente müssen viel seltener umblättern als der Dirigent. Das spricht dafür, daß die einzelnen Instrumentengruppen separate Noten haben. Ich habe daraufhin Marek konsultiert, der mir ausführlich Auskunft gab. Ja, das ist richtig, die Geiger sehen nur Geigernoten – aber zur Orientierung zusätzlich, aber etwas kleiner gedruckt, die Noten des Instruments, das gerade die Führung übernommen hat, wenn dazwischen gespielt werden soll. Ansonsten ist einfach vermerkt, wie viele Takte sie still sein sollen. Wenn die Pause länger dauert, sind anschließend die kleinen Noten der Instrumente, die gerade vor dem Ende der Pause dran sind, angegeben. Marek hat mir ein Beispiel aus der 5. Symphonie von Beethoven geschickt. Die Oboen halten 22 Takte den Schnabel, dann stehen da einige Fagott-Noten, und dann geht’s weiter. Er schreibt dazu: „Eine Zahl über dem Takt bedeutet grundsätzlich, dass andere Instrumente spielen, die Oboe jedoch schweigt. Die Zahl gibt die Anzahl der Takte an. Zusätzlich wird, falls die Anzahl der Takte 9 oder weniger beträgt, die Anzahl der Schweigetakte auch durch die Notation gekennzeichnet.“ So läuft das also. Gut, wenn man Leute kennt, die das checken, danke Marek!



Schulbank. Mein ganzes Schulleben habe ich an Bänken der Vereinigten Schulmöbelfabriken Tauberbischofsheim verbracht. In der Grundschule waren die Stühle aus einem dunklen Stück Formholz, mit einer Öffnung an der Rückseite, durch die man den Stuhl greifen konnte und die wie ein lächelnder Mund aussah. Auf dem Gymnasium gab es dann den typischen Tauberbischofsheimer Kufenstuhl. Das Unternehmen gibt es immer noch und hat eine sehr liebevoll gemachte Unternehmenshistorie. Die Kufenstuhl gab es in zwei Größen: mit einem grünen Punkt an der Seite für die Sexta und Quinta, einen blauen Punkt für die Älteren. Sagt man heutzutage überhaupt noch Sexta, Quinta, Quarta, Untertertia, Obertertia, Untersekunda, Obersekunda, Unterprima, Oberprima? In unserer Zeit geriet es so langsam aus der Mode. Geht ja heute auch nicht mehr, wenn die nur zwölf Jahre lernen. Die Tauberbischofsheimer Stühle waren hingegen unglaublich stabil. Mit zenartiger Ruhe konnte man sie auch exakt ins Gleichgewicht nach hinten kippen und dort verweilen (in Sowi, Reli oder Erdkunde gab es ja auch keinen Grund, sich zu bewegen). Vom Hersteller hier ein Foto der alten Serie:


Kufenstuhl auf Schultisch (Quelle: VS AG)
 

Und seht ihr das kleine Blechschild an der Hinterseite. Das habe ich mal abgeknibbelt und in mein Tagebuch geklebt. Hier:


Tagebuch, ungefähr 1983 mit Tauberbischofsheim-Plakette









Tauberbischofsheim ist tatsächlich hier im Blog schon einmal vorgekommen, als wir bei D5 über Degen gesprochen haben. Das war es dann aber auch für euch, liebe Tauberbischofsheimer.



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Übrigens, ich klebe das hier mal darunter. Ich habe mich mal auf einer Seite mit Webmastertools umgetan. Dort mißt man die „sachliche Verwandtschaft“ von Werbeseiten anhand der Ähnlichkeit der Tags. Hier meine ähnlichste Seiten:



1) Ein Wuppertaler Blog. Auf Chinesisch. Bekanntlich sind chinesische Lexika nicht alphabetisch sortiert, weil die kein ABC haben, auch kein geheimes ABC

2) Eine Lyrikseite, die so unglaublich schlecht ist, daß ich vor näheren Angaben Angst habe

3) Eine Seite mit Garagentorantrieb-Tests

4) Eine okaye Kunstseite

5) Eine Bloggerin, die Kurzhaarcollies liebt und Spongebob-Fan ist



Ich habe mich also erfolgreich zwischen China, schlechter Lyrik, Garagentorantrieben und Kurzhaarcollies positioniert. Und wißt ihr, was das Schlimmste ist? Mit jedem Wort dieses Eintrags wird es schlimmer, da die Suchmaschinen hier ja alles rausschlürfen. Aber so ist das dann nun mal. Du kriegst den Jungen weg vom Garagentorantrieb, aber nicht den Garagentorantrieb aus dem Jungen.

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