Notenpult. Ich finde
das in der Philharmonie immer sehr schön, dieses Umblättern. Was ich aber beobachtet
habe: die einzelnen Instrumente müssen viel seltener umblättern als der
Dirigent. Das spricht dafür, daß die einzelnen Instrumentengruppen separate
Noten haben. Ich habe daraufhin Marek konsultiert, der mir ausführlich Auskunft
gab. Ja, das ist richtig, die Geiger sehen nur Geigernoten – aber zur
Orientierung zusätzlich, aber etwas kleiner gedruckt, die Noten des
Instruments, das gerade die Führung übernommen hat, wenn dazwischen gespielt
werden soll. Ansonsten ist einfach vermerkt, wie viele Takte sie still sein
sollen. Wenn die Pause länger dauert, sind anschließend die kleinen Noten der
Instrumente, die gerade vor dem Ende der Pause dran sind, angegeben. Marek hat
mir ein Beispiel aus der 5. Symphonie von Beethoven geschickt. Die Oboen halten
22 Takte den Schnabel, dann stehen da einige Fagott-Noten, und dann geht’s
weiter. Er schreibt dazu: „Eine Zahl über dem Takt bedeutet grundsätzlich, dass
andere Instrumente spielen, die Oboe jedoch schweigt. Die Zahl gibt die Anzahl
der Takte an. Zusätzlich wird, falls die Anzahl der Takte 9 oder weniger
beträgt, die Anzahl der Schweigetakte auch durch die Notation gekennzeichnet.“
So läuft das also. Gut, wenn man Leute kennt, die das checken, danke Marek!
Schulbank. Mein ganzes
Schulleben habe ich an Bänken der Vereinigten Schulmöbelfabriken
Tauberbischofsheim verbracht. In der Grundschule waren die Stühle aus einem
dunklen Stück Formholz, mit einer Öffnung an der Rückseite, durch die man den
Stuhl greifen konnte und die wie ein lächelnder Mund aussah. Auf dem Gymnasium
gab es dann den typischen Tauberbischofsheimer Kufenstuhl. Das Unternehmen gibt
es immer noch und hat eine sehr liebevoll gemachte Unternehmenshistorie. Die
Kufenstuhl gab es in zwei Größen: mit einem grünen Punkt an der Seite für die
Sexta und Quinta, einen blauen Punkt für die Älteren. Sagt man heutzutage
überhaupt noch Sexta, Quinta, Quarta, Untertertia, Obertertia, Untersekunda,
Obersekunda, Unterprima, Oberprima? In unserer Zeit geriet es so langsam aus
der Mode. Geht ja heute auch nicht mehr, wenn die nur zwölf Jahre lernen. Die
Tauberbischofsheimer Stühle waren hingegen unglaublich stabil. Mit zenartiger
Ruhe konnte man sie auch exakt ins Gleichgewicht nach hinten kippen und dort
verweilen (in Sowi, Reli oder Erdkunde gab es ja auch keinen Grund, sich zu
bewegen). Vom Hersteller hier ein Foto der alten Serie:
Kufenstuhl auf Schultisch (Quelle: VS AG) |
Und seht ihr das kleine
Blechschild an der Hinterseite. Das habe ich mal abgeknibbelt und in mein
Tagebuch geklebt. Hier:
Tagebuch, ungefähr 1983 mit Tauberbischofsheim-Plakette |
Tauberbischofsheim ist
tatsächlich hier im Blog schon einmal vorgekommen, als wir bei D5 über Degen
gesprochen haben. Das war es dann aber auch für euch, liebe
Tauberbischofsheimer.
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Übrigens, ich klebe das
hier mal darunter. Ich habe mich mal auf einer Seite mit Webmastertools
umgetan. Dort mißt man die „sachliche Verwandtschaft“ von Werbeseiten anhand der Ähnlichkeit
der Tags. Hier meine ähnlichste Seiten:
1) Ein
Wuppertaler Blog. Auf Chinesisch. Bekanntlich sind chinesische Lexika nicht
alphabetisch sortiert, weil die kein ABC haben, auch kein geheimes ABC
2) Eine
Lyrikseite, die so unglaublich schlecht ist, daß ich vor näheren Angaben Angst
habe
3) Eine Seite
mit Garagentorantrieb-Tests
4) Eine okaye
Kunstseite
5) Eine
Bloggerin, die Kurzhaarcollies liebt und Spongebob-Fan ist
Ich habe mich also
erfolgreich zwischen China, schlechter Lyrik, Garagentorantrieben und
Kurzhaarcollies positioniert. Und wißt ihr, was das Schlimmste ist? Mit jedem
Wort dieses Eintrags wird es schlimmer, da die Suchmaschinen hier ja alles
rausschlürfen. Aber so ist das dann nun mal. Du kriegst den Jungen weg vom
Garagentorantrieb, aber nicht den Garagentorantrieb aus dem Jungen.
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