Freitag, 30. Oktober 2015

P17 – Pinguin, Pinie etc.



Pinguin. Das Wort Pinguin kommt tatsächlich aus dem Walisischen, was ich einigermaßen überraschend finde. Ich vermute einmal, es ist wohl das einzige walisische Wort, das sich ins Deutsche verirrt hat. Was ich ebenfalls nicht wußte: Die Augen des Pinguins sind auf Unterwassersicht ausgerichtet, sodaß sie an Land sehr kurzsichtig sind. Deshalb gibt es ja auch Brillenpinguine, bei denen die Evolution dieses Problem elegant gelöst hat. Bekanntlich sind Pinguine ja monogam, aber ich wußte gar nicht, wie sehr sich das nach der Unterart unterscheidet: während ein großer Teil der Gelbaugenpinguine noch nach sieben Jahren zusammen sind, liegt die jährliche Verlassensrate bei Adeliepinguinen bei über 50%. Diese Flittchen!



Pinte. Was ist denn das? Eine in der Tat merkwürdige Illustration. Im Textteil steht dazu „Krug aus Steingut“, wozu es über Google auch nur sehr wenige Bildbeispiele gibt. Der 20bändige Brockhaus von 1902 kennt es auch nicht, eben so wenig wie Meyer 1905. Mackensen liefert aber zuverlässig. Es ist einfach ein Steingutkrug. Es ist auch so, daß die Pinte als Bezeichnung einer Kneipe von dem Krug kommt. Sagt man das überhaupt noch? Pinte, das klingt so nach Studieren in Münster in den frühen Achtzigern, und abends geht man dann eine „gemütliche kleine Studentenpinte.“ Grauenhaft. Da riecht man förmlich, wie schlecht deren Socken riechen.



Pinie. Diese künstlichen Pinienzapfen hat man schon sicher gesehen. Etwa als Verzierung an den Umrandungen alter Gräber. Das liegt daran, daß der Pinienzapfen als christliche Symbole der Unsterblichkeit gelten. Als ich jetzt weiter über Unsterblichkeit nachgelesen habe, habe ich ein Viech mit einer wirklich bemerkenswerten Fähigkeit entdeckt: es kann sich nach Erreichen des Erwachsenenalters wieder in den Zustand der Kindheit zurückverwandeln. Auch die Zellen regenerieren sich unglaublicherweise wieder vollständig. Das Tier heißt Turritopsis nutricula, ist aber leider eine Qualle. Ich meine, das ist schon toll, wenn ich mir vorstelle, mich jetzt einfach wieder dreizehnjährig zu machen. Aber hat man dann wieder eine Erste Große Liebe? Eigentlich doch nicht, die Vergangenheit ist doch nicht ausgelöscht. Allerdings war es bei mir bei jeder Liebe so, als wäre es die Erste Große Liebe. Dafür brauche ich echt keine Zeitreisequalle sein.

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