Freitag, 25. September 2015

P06 - Partisane, Patene etc.





Partisane. Oh, diese Partisane war mir völlig neu. Und im ersten Augenblick dachte ich bezüglich der Wortherkunft, eventuell kämen Partisanen von Partisane, aber es ist umgedreht, Partisane kommt von Partisanen. Hä? Noch mal, etwas geordneter: der Partisane ist eigentlich der „Parteigänger“. Und was haben Parteigänger so in der Hand? Natürlich eine Lanze, und das wurde dann die Partisane. Übrigens hat man schon ziemlich rasch mitbekommen, daß man mit der Partisane nichts Rechtes anfangen kann und sie dann auch ausgemustert. Nicht mitbekommen hat das die Schweizer Garde, die noch heute mit Partisanen den Papst bewachen.



Patene. Die Patene gehört zu den sakralen Gerätschaften. Eigentlich ist die Patene nur ein Teller. Auf diesen Teller wird die Zelebrationshostie gereicht. Die ist ein Mehrfaches so groß wie die Hostie der Normalsterblichen. Wein kriegt ja auch nur der Pfarrer zu trinken, während die Gemeinde ihre staubtrockene Hostie so herunterwürgt. Besonders eklig war es dann, wenn das Ding am Gaumen festklebte. Ich hab dann richtig Panik bekommen, jetzt den ganzen Sonntag mit dem Leib Christi am Gaumen herumzurennen, und die Hostie dann mit dem Finger weggepuhlt. Ich hab jetzt mal bei amazon nachgeguckt. Natürlich gibt es da auch einen Kelch mit Patene, für 140 Euro. Richtig zur Sache geht es aber im Fachhandel. Bei Schreibmayr („Grüß Gott!“) gibt es ein Bischofskreuz für 1.300 €, aber als Preistipp die Versehpatene (Stammleser erinnern sich an den Versehgang aus M19) für nur 29 €. Es gibt auch drei 5-Sterne-Bewertungen („Für Krankenkommunion. Gute Qualität.“) Beim Konkurrenten Ebenhofer gibt es auch das Modell „Tebartz“ für 269 €. Find ich ok. Man muß auch mal investieren für die Himmelfahrt. Übrigens gibt’s in diesen Shops auch Klamotten: so z.B. das Meßgewand „Benedikt“ für 295 €. Oder die Soutane für 345 €. Kundenkommentar: „Da ich die Soutane nicht täglich trage, ist sie völlig ausreichend. Schnitt und Paßform sind klasse.“ Ja, liebe Leser, das frage ich mich gerade auch, was dieser zufriedene Kunde so an anderen Tagen trägt.



Pauke. Wenn man vor einem Konzert mal auf den Paukisten achtet, wird einem auffallen, dass er die ganze Zeit an Schrauben zum Stimmen herumdreht, teilweise auch noch während des Konzerts. Mir hat mal jemand erzählt, Pauken würden sich wahnsinnig schnell verstimmen und müßten praktisch alle paar Minuten gestimmt werden. Da bleibe ich lieber Triangelist.

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