Mumie. Die Geschichte
mit Howard Carter, das fand ich schon immer faszinierend. In diesem Blog war ja
schon mehrfach die Rede von dem Verlorenen und Verklüngelten der Menschheit die
Rede, und dann ist es um so schöner, wenn doch mal was wiedergefunden wurde.
Und meine Güte, was muß das für ein Gefühl sein, die Grabkammer zu betreten und
festzustellen, ein unberührtes Pharaonengrab gefunden zu haben. Toll. Ich hab
das noch einmal mit dem Fluch des Pharao nachgelesen. Es ist ja wirklich
frappierend, wie viel Katastrophen, Krankheiten, Tod den direkt oder indirekt
Beteiligten in den Folgejahren zugestoßen ist. Zum Beispiel Lord Westbury. Er
besaß einige Alabastervasen aus dem Grab und stürzte sich 1930 aus dem Fenster.
Auf dem Weg zum Friedhof gab es einen Unfall mit seinem Leichenwagen, bei dem
ein Kind getötet wurde. Himmel, kann es mies laufen. – Mumia, so nennt man
zermahlene ägyptische Mumien. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das als
Allheilmittel gegen Husten, Kopfschmerzen, Herzschmerzen, Nierenleiden etc.
etc. verwendet. Zu Hochzeiten des Mumia-Wahns hatte fast jede Apoptheke eine ägyptische
Mumie. Da der Nachschub ausging, haben findige Ägypter dann tote Gefangene
gedörrt und als historische Mumien verkauft. Halunken. Die bekannte Firma Merck
hat noch 1924 Mumia für 12 Goldmark pro Kilo verkauft. „Wir leben Innovation“,
heißt heute der Slogan des Unternehmens. Leute, ihr früher habt zermahlene
Mumien vertickt. Und jetzt „Innovation leben“? Na danke.
Mund. Mund wird bei
Menschenschönheit oft unterschätzt, finde ich. Gut ist vor allem auch, daß es
sehr schöne Münder gibt, aber kaum häßliche. Er ist also immer ein Feature,
aber fast nie ein Bug. Mir würde jetzt nicht eine besondere Form einfallen, die
ich besonders schön fände. Der schöne Mund kann schmal und klein sein, aber
auch größer und breit. Auch die Lippen müssen nicht unbedingt voll sein. – Das
Philtrum ist die kleine vertikale Rinne zwischen Nase und Mund. Die Bezeichnung
kommt von griech. Philtron, Liebeszauber, weil man im alten Griechenland
dachte, es sei eine erogene Zone. Nun ja. Es ist wohl so: geil ist das, was man
geil findet.
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