Freitag, 31. Juli 2015

M29 - Möwe, Mühle





Möwe. Coole Vögel. Als bekennender Nordseefreund ist man natürlich auch ein Möwenkumpel. Ich hatte es schon mal bei Insel erwähnt: faszinierend sind die Abstaubermöwen an den Inselfähren. So eine Fähre ist ja nicht langsam, aber die Möwen bleiben exakt auf gleicher Höhe und gucken sich die vielversprechendsten Brotwerfer aus. Dabei ist die Fähre von der Insel weg natürlich viel lohnender, weil dann die Urlauber ihr Restbrot dabeihaben. Wahrscheinlich sprechen sich die Möwen ab und haben dafür einen festen Dienstplan, wer denn jetzt die 13 Uhr-Fähre macht. Pommes essen sie übrigens auch sehr gern. – Mal wieder ein dreckiges Geheimnis: als junger Mensch hat mir Die Möwe Jonathan gut gefallen. Ich habe es sogar mal verschenkt. Dieser Jonathan ist eine angeberische, in die letzte Feder hinein verkitschte Süßstoffmöwe. Schaut euch mal die 85 amazon-5-Sterne-Rezensionen an. „In jedem von uns steckt eine Möwe wie diese“ meint „Ulli“. Nein, Ulli, in mir steckt keine Möwe Jonathan. In mir steckt eine pommesklauende Abstaubermöwe.



Mühle. Oh, ich muß jetzt sofort abschweifen. Ich bin bei wikipedia bei dem Lemma Mühle auf die windgetriebene Orgel des Heron von Alexandria gestoßen und dann weiter zu diesem Heron selbst, der im 1. Jahrhundert n.Chr. lebte. Er hat einen Satz zur Bestimmung des Flächeninhalts eines Dreiecks gefunden. Er hat einen Theodoliten erfunden. Er ersann eine Wärmekraftmaschine und ein automatisches Theater. Ein Maschinengewehr für Pfeile. Eine Vorrichtung, die Tempeltüren öffnet, wenn Feuer angezündet wird. Und einen Weihwasserautomaten. Unglaublich. Aber klar ist für mich jetzt: das war ein Zeitreisender. Ein Maschinenbauingenieur aus Koblenz, der mit einer Zeitmaschine in das 1. Jahrhundert gereist ist und mit dortigen Mitteln Sachen aus der Gegenwart nachgebaut hat. Wahrscheinlich hat er auch ein iPhone aus Küchenabfällen gebastelt, aber das haben die damals nicht kapiert. Aber warum ist er denn ausgerechnet ins 1. Jahrhundert gereist? Da war doch irgendwas. Moment – das ist ja ein dickes Ding, das wir hier aufdecken. Dan Brown, Andreas Eschbach – ihr könnt jetzt einpacken!

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