Monogramm. Ich habe
auch ein Monogramm. Das habe ich entworfen, als ich ungefähr 15 Jahre alt war.
Es war sozusagen eine Eingebung. Ich male es euch hier mal auf:
Ok, das liegt auch
irgendwie nahe bei J und G, daß die beiden sich den langen Strich teilen. Aber
schick fand ich das damals. Ein Riesenproblem war allerdings, daß ich nichts
hatte, was ich hätte monogrammieren können. Ihr habt ja schon ausführlich über
meine komplette Kunstinkompetenz inklusive Makramee, Ton, Wasserfarben etc.
gelesen. Nichts davon wäre es wert gewesen, mit meinem schönen J G verziert zu
werden. Im Grunde warte ich heute noch drauf. Ich könnte mir damit eine
Exlibris-Prägezange machen lassen. Aber das ist eigentlich eitler Kack.
Überhaupt, seinen Namen in Bücher zu schreiben, es sei denn, man sitzt mit 35
anderen Schülern zusammen, die alle das gleiche Lateinbuch vor sich haben. Auch
bei den Schneider Kinderbüchern damals. Hier ein Exlibris von einem Band Burg
Schreckenstein:
Später stand dann sogar
darin: „Dieses Schneiderbuch gehört:…. Geschenkt von:…..“. Das war mir dann
aber voll zu affig. Ich meine, welche Tante Frieda würde denn in das Buch
reinschreiben „Geschenkt von: Tante Frieda“? Ich habe im Regal jetzt noch ein
weiteres Schneiderbuch entdeckt, in dem der Name nach „Dieses Schneiderbuch
gehört“ fein säuberlich ausradiert ist. Nicht superfein säuberlich, denn man
kann noch „Die“ am Anfang lesen. Also wahrscheinlich Dietmar. Ich habe es
meiner Schwester gestohlen, aber die heißt nicht Diethilde. Vielleicht hat sie
es wiederum Diego Maradona gestohlen. Aber liest Maradona ein Buch von Enid
Blyton? – Warum ich noch meine Kinderbücher ins Regal stelle? Ja, warum denn
nicht?
Moos. Das hätte ich ja
dem Moos überhaupt nicht zugetraut: sie sind zweigeschlechtlich. Genauer
gesagt, die Generationen wechseln sich geschlechtlich-ungeschlechtlich ab, oder
wie der Biologe sagt, sie haben einen heterophasischen Generationswechsel. Also
in Generation 1 sind die Moose scharf wie Nachbars Lumpi aufeinander, aber ihre
gezeugten Mooskinder interessieren sich einen Scheiß für Sex und sind nicht mal
schwul. – Das Lebermoos heißt übrigens Lebermoos, weil es früher in Wein (!)
gekocht wurde und als Lebermedizin eingesetzt wurde.
Moor. So richtig hatte
ich als Kind den Unterschied zwischen Moor und Sumpf nicht verstanden. Wenn ich
ehrlich bin: bis heute nicht. In alten Schwarzweißfilmen gab es ja dann oft
diese schlimme Szene, wenn jemand im Moor (Sumpf) versinkt. Horror. Für mich
damals der schlimmst vorstellbare Tod. Hängen: ok. Köpfen: ok. Erschießen:
sowieso. Verbrennen: nagut. Herunterstürzen: macht sogar zunächst erst Laune.
Aber im Moor versinken: grauenhaft. Man hat ungefähr 1.000 Moorleichen
konserviert, und bis heute streitet sich die Wissenschaft, warum sie eigentlich
zu Tode kamen. In den wenigsten Fällen dürften sie vom Weg abgekommen sein,
sondern es waren vermutlich Menschenopfer oder Hinrichtungen. GRAU-EN-HAFT.
Dann lieber von Löwen gefressen werden. Selbst durch den Fleischwolf gedreht
werden fand ich okayer als im Moor zu versinken (und klar, die Hand streckte
sich noch einmal durch die brackige Oberfläche…)
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