Löten. Da gibt es viele Kindheitserinnerungen. Mein Vater war
Amateurfunker, und hat sich Taschengeld mit der Reparatur von Volksempfängern
verdient. Dann hat er sich seine ersten Funkgeräte selber zusammengebaut. Und
dann kann man auch irgendwann löten. Er versuchte, es auch mir beizubringen,
aber ich wußte nicht einmal, wofür die Widerstände (braun mit farbigen Ringen),
Kondensatoren (kleine silberne Zylinder) überhaupt gut sein sollten. Beim
Entfernen eines dieser Teile gab es eine besondere Technik, das Lötzinn mit dem
Kolben aufzunehmen und in einer raschen Handbewegung nach unten abzutropfen.
Manchesmal landete das auf dem Boden der Funkbude und gab einen
daumennagelgroßen, sehr flachen Flatschen. Überhaupt Lötzinn. Da mir stets die
Schwerter meiner Plastikritter verloren gingen, habe ich das Ende eines Stücks
Lötzinns plattgehämmert und hatte damit ein leidliches Ersatz-Notung,
allerdings weich wie Butter. – Das Löten mit dem Lötrohr war schon zur
Brockhauszeit eher außer Gebrauch, zumal man dafür sehr genau und dosiert
pusten mußte. Die große Zeit des Lötrohrs war für eine andere Anwendung. Man
bläst damit ein glühendes Stück Material (z.B. ein Mineral) an und erhält die
Oxidationsflamme, welche Rückschlüsse auf die Beschaffenheit ziehen läßt. Das
ganze fällt in den schönen Bereich der sog. Probierkunst.
Lotto. Das hier abgebildete Lotto hat überhaupt nichts mit der Lotterie
zu tun, sondern ist ein Gesellschaftsspiel, das völlig zu recht in
Vergessenheit geraten ist. Auf der obigen Lottokarte sind drei Reihen mit
jeweils neun Fächern. Schon fertig sind jeweils fünf Zahlen eingedruckt, in der
ersten Spalte unter 10, in derzweiten die Zehner, in der dritten die Zwanziger
etc. Dann werden Nummernsteine gezogen, und hat ein Spieler die Zahl, wird der
Nummernstein daraufgelegt. Wenn einer eine komplette Reihe hat, dann hat er
gewonnen. So, und wofür ist das Glasblättchen? Ich weiß es nicht. Das Internet
auch nicht. Diese Spiele werden noch manchmal angeboten, dann mit 80
Glasblättchen, aber nirgendwo finde ich, wozu sie dienen. Wirnennen das mal das
Lottoglasrätsel. Zuschriften willkommen. Ich bin mal gespannt, ob ich es vor
Ablauf des Projektes herausfinde. Wahrscheinlich finde ich eher die irischen
Kronjuwelen (K56).
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Detail zu Lotto:
Unten ein kompetenter Kommentar zu der Glasplättchenfrage. Allerdings gibt es doch etwas Unklarheit, weshalb ich die Illustration noch einmal vergrößere: hier sieht man, daß Nummernsteine auf die Lottokarte gelegt sind. Oder ich gucke verkehrt.
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Detail zu Lotto:
Unten ein kompetenter Kommentar zu der Glasplättchenfrage. Allerdings gibt es doch etwas Unklarheit, weshalb ich die Illustration noch einmal vergrößere: hier sieht man, daß Nummernsteine auf die Lottokarte gelegt sind. Oder ich gucke verkehrt.
Dieses Lotto wird wie Bingo gespielt. Mit den Glasplättchen - heutzutage Plastikplättchen - deckt der Spieler die bereits gezogenen und ausgerufenen Nummern auf seinen wiederverwendbaren Lottokarten ab. Damit merkt er sich die gezogenen Nummern. Entgegen Ihrer Beschreibung macht man das nicht mit den Nummernsteinen, davon gibt es von jeder Zahl nur eine, man könnte damit nicht den Fall abdecken, dass mehr als ein Spieler die selbe Zahl auf der Karte hat.
AntwortenLöschenDas klingt absolut plausibel, was Sie da schreiben. Ich war nur deswegen verwirrt, weil ich eine externe Illustration entdeckt habe, bei der die Steine auf der Lottokarte liegen (bei Bingo geht das natürlich nicht). Auch wenn man diese Illustration vergrößert, sieht man Steine und nicht Plättchen auf der Karte liegen; das können Sie leider so nicht sehen, deshalb oben noch mal eine vergrößerte Kopie. - Insgesamt halte ich Ihre Version aber für wahrscheinlicher.
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