Freitag, 9. Januar 2015

K56 - Krone, Kroninsignien





Krone. Zuerst dachte ich: das ist doch Quatsch mit den Rangkronen, das sieht ja so aus, als wären es militärische Ränge. Aber mitnichten, die Liste ist völlig komplett. Allerdings gilt die ganze hier gezeigte Angelegenheit nur für das Heilige Römische Reich. Wenn der Reif mit Hermelin überzogen ist, dann handelt es sich nicht um eine Krone, sondern um einen Hut wie hier der Kurfürstenhut und der Fürstenhut. Und wenn man wie Wilhelm II. deutscher Kaiser war, dann war man ja auch preußischer König und konnte seine Kronen abwechselnd tragen. Seine Königskrone (sieht aus wie hier abgebildet) liegt im Schloß Hohenzollern. Ursprünglich waren 142 Diamanten, 18 Brillanten und einige Saphire verarbeitet. Tatsächlich aber haben die Hohenzollern fast alle Steine rausgefriemelt, verkauft und durch Strass ersetzt. Ihr seid mir schöne Thronfolger. – Das ist aber längst nicht alles, was so alles mit Kronen passieren kann. Die irischen Kronjuwelen sind seit 1907 verschollen. Es war ungefähr 1980, als ich in der Zeitung las, die Sonderkommission zur Aufklärung des Diebstahls habe sich aufgelöst. Nach mehr als 70 Jahren. Es war also möglich, sein ganzes Berufsleben als Polizist dieser Sondereinheit zu verbringen und nichts, nichts zu erreichen. Keine Ahnung, wie diese Einheit hieß. Sysiphos Squad? Es geht aber noch doller. Fragt mal die Österreicher, wo die Kaiserkrone von Kaiserin Zita geblieben ist. Verklüngelt? Genau. Wikipedia berichtet, zum letztenmal sei sie 1925 während eines Gelages auf dem Kopf des sturzbesoffenen Baron Steiners gesehen worden. „Seither ist die Krone verschollen“, vermerkt Wikipedia knapp. Die Deutschen, die Iren und die Österreicher sind damit eindeutig die Kronenverlierer Europas.



Kroninsignien.- Der berühmteste Stein in der Kaiserkrone war der außergewöhnliche „Waise“, der als Leitstein und Inbegriff des Kaisertums galt. Walter von der Vogelweyde schrieb über ihn, Albertus Magnus beschrieb ihn als blaßrosa Stein. Und na klar, ihr könnt es euch doch schon denken. „Seit Mitte des 14. Jahrhunderts wird der Waise nicht mehr erwähnt“, gibt Wikipedia zerknirscht zu. Ganz einfach verklüngelt. - Die Heilige Lanze soll tatsächlich ein Lanzenstück von der Kreuzigung Christi enthalten. Angeblich soll ihr Eigentümer unbesiegbar sein. Ja, und wer ließ sie dann kurz Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nach Nürnberg bringen? Natürlich Adolf Hitler. Sie hat ihm ja toll geholfen, diese Lanze. Allerdings gab es noch drei weitere Heilige Lanzen, die echt sein sollten. Davon sind, klar, zwei verschwunden und verschollen. Und auch Hitlers Lanze ist um ein Haar verloren gegangen. Ein Soldat fand sie nach dem Krieg in einem Bergwerksstollen. Leute, paßt doch mal besser auf eure Klamotten auf!

1 Kommentar:

  1. Beim Stöbern in der Wikipedia bin ich über die Geschichte der Stephanskrone gestolpert. Da gibt s einen eigenen Abschnitt "Aufbewahrungsorte im Laufe der Geschichte". Der beginnt mit dem Satz "Die Stephanskrone war im Laufe der Zeit eine der „reisefreudigsten“ Kronen Europas.". Das ist eine schöne Umschreibung dafür was in dem Absatz folgt. 700 Jahre lang ein Zug durch die Gemeinde.

    Daher kann ich die Aufforderung "Leute, paßt doch mal besser auf eure Klamotten auf!" nur unterschreiben. Vielleicht sollten wir einen gemeinnützigen Verein gründen. Gemeinnütziger Vereinszweck: Erziehung zum sorgfältigen Umgang mit Kronen aller Art.

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