Freitag, 21. November 2014

K45 – Kothurn, Krabbe etc.





Korvette. Korvetten waren im Segelschiffzeitalter kleine, wendige Kriegsschiffe. Und sie waren kleiner als Fregatten, was ich mir jetzt umgekehrt gedacht hätte. Und ein Korvettenkapitän, da würde ich mir schon richtig was vorstellen – aber in Wirklichkeit sind Korvetten so klein, daß sogar die Kanonen draußen stehen müssen. Also, Korvette, das ist etwas enttäuschend.



Kothurn. WAS IST DENN DAS? Moonboots im Brockhaus? Aber tatsächlich gibt es diese Kothurnen. Wikipedia weiß, daß sie ursprünglich flach waren. Aber die Mode, das verrückte Huhn, ließ die Sohle immer dicker werden, „dass sie fast Stelzen glichen.“ Verwendet wurden sie dann als Kostümbestandteil in der griechischen Tragödie. So gibt es eine Zeitschrift „Maske und Kothurn“ des Wiener Instituts für Theaterwissenschaft. Und angeblich gibt es die Wendung „auf hohen Kothurn einhergehen“ für pathetisch daherreden. Nie gehört. Wir nennen das hier Auf die Kacke hauen.



Krabbe. Nachdem ich so fürchterlich auf hohen Kothurn mit meinen Kochkünsten gegangen bin, kriegt ihr jetzt auch ein Rezept. Es ist auf maximale Kochspastisicherheit mit eben so hoher Gästebeeindruckung ausgerichet. Ihr könnt NICHTS daran falsch machen. Ihr müßt noch nicht einmal etwas anbraten oder so. Schwierigkeitsgrad wie eine Fertigpizza. Aber deutlich leckerer.



Kothurnkabeljau mit Angeberkrabben und Aufschneideravocado

(Menge für 2 Sehr Hungrige, 3 Mittelhungrige oder 4 Wenighungrige)



3 Eßlöffel Olivenöl

2 Kabeljaufilets (insgesamt ca. 500g), kein Tiefkühl, sondern von der Fischtheke

Salz

Pfeffer

Chilipulver oder scharfe Paprika

1 Avocado (wenn sie schwarz und etwas weich sind, dann sind sie richtig)

150-200g Garnelen oder Krabben (da geht Tiefkühl, oder natürlich auch frisch)

150g Schlagsahne

200g würzigen Käse geraspelt (Emmentaler, Cheddar, aber keinen Gouda)



Ofen vorheizen. Kabeljau etwas salzen und pfeffern, von beiden Seiten. Olivenöl in Auflaufform. Kabeljau in Auflaufform. Garnelen/Krabben müssen aufgetaut und entwässert sein: mit Chili oder Paprika würzen, hier nicht ängstlich sein. Der Kabeljau hat wenig Eigengeschmack, das müssen die Garnelen rausreißen. Garnelen in die Auflaufform über den Kabeljau. Avocado halbieren, Stein raus, Pelle ab, achteln. Und in die Auflaufform damit. Sahne drübergießen. Käse drüberstreuen. Ca. 20 Minuten bei 200° backen. Das war es schon. Weißbrot und Salat dazu. In den 20 Minuten könnt ihr euch dann eine wilmenrodartige Lügengeschichte ausdenken, woher ihr das Rezept habt: „Weißt du, ich wohnte damals in diesem kleinen bretonischen Fischerdorf usf. usf.“

4 Kommentare:

  1. ...und wehe das schmeckt nicht!!! Hört sich nämlich lecker an und an Ideen zum Stopfen der immerhungrigen Brut mangelt es der Hausfrau immer. (Nicht das ich finde, dass das hier jetzt ein Kochblog werden soll, dann boykottiere ich den Blog nämlich wie alles in dieser Art.) Die Bewertung gibts nach dem Test-Kochen/Essen ;-)
    Anke

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  2. Ja, die Fregatten waren (und sind noch) die größeren Brummer. Und überm Korvettenkapitän rangierte (und rangiert noch) - der Fregattenkapitän. Na gut, das weiß man höchstens als Marinekind... Aber als solches kann man sich auch nicht erklären, warum der Nächsthöhere dann der "Kapitän zur See" ist. Ähm, auf welchen Gewässern steuern denn wohl die Korvetten- und Fregattenkapitäne ihre Schiffe? Rätselhafte Logik...

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  3. Bitte noch ein paar Worte zu Kotze. Ähem.

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