Kompaß. Kompaß – super. Ich hab tatsächlich immer einen Kompaß bei mir,
und das bestimmt seit 20 Jahren. Wie oft ich ihn gebraucht habe? Nun, äh… Seit
Google Maps Mobile ist das Kompaßmitschleppen gänzlich überflüssig. Ich träume
einfach davon, mit Euch spazieren zu gehen, und dann, in eine kleine
Gesprächspause hinein, fragt ihr einfach: Joachim, weißt du, wo Norden ist?
Weiß ich nicht, aber ich greife in die Tasche, klappe den Kompaß auf und
zusammen gucken wir uns an, wo Norden ist und wie es da aussieht. Das ist mein
kleiner romantischer Kinderkompaßtraum. Keine App, sondern etwas simples
Mechanisches. – Abgesehen davon sind es einfach schöne Geräte. Und ich fand den
Gedanken immer schon tröstlich, daß die Himmelsrichtung etwas ist, das man
immer dabei hat. Links und rechts, hier und da verändern sich, wenn man sich
nur einmal umdreht. Aber Norden, der bleibt immer, wo er ist. Ein klarer,
verläßlicher Kumpel. Seinem Mädchen den Nordstern zeigen, toll. Und es heißt Himmelsrichtungen,
obwohl es ja Erdrichtungen sind. Das ist schön, wenn man sich das genauer
überlegt – mit dem Himmel zusammen Richtungen zu haben. Erfunden haben ihn
übrigens die Chinesen. Und tatsächlich nicht zum Navigieren, sondern um ihre
Wohnungen im Feng Shui einzurichten. Außerdem zeigten chinesische Kompasse nach
Süden, nicht nach Norden.
Kondensator. Mein Vater ist Amateurfunker und das sind Schrauber wie
Mopedfahrer, nur viel elektrischer und feiner. Das bedeutet: in der großartig
unaufgeräumten Funkbude lagen damals mindestens ein halbes Dutzend
Drehkondensatoren herum. Selbst mir als kleiner Steppke war das Prinzip eines
Drehkondensators (wir Kompaßpiloten und Funker nennen ihn zärtlich „Drehko“)
völlig klar und einsichtig. Durch das Drehen wird die Überschnittsfläche der
Metallplättchen verändert und damit verändert man die Einstellfrequenz. Nicht
verstanden? Ihr wißt ja auch noch nicht einmal, wo gerade Norden ist!
Konglomerat. Vor einigen Jahren habe ich mir ein Geologiebuch gekauft,
allein, weil ich nicht den blassesten Schimmer von Geologie hatte. Es hat sich
wirklich gelohnt. Geologie ist wahnsinnig interessant. Obwohl ich in einer
geologisch tristen Gegend wohne – Berlin ist ganz primitiver Brandenburger
Sand, ein ehemaliger Strand, geologisch wahnsinnig öde. Das oben abgebildete Konglomerat müßt ihr euch als steinerne Suppe
vorstellen – also klare Suppe mit Klößen und Gemüse, nur eben versteinert. Agglomerat
ist eher so wie Bratkartoffeln (Foodblog, here we are).
Konsole. Manchmal wünsche ich mir, ein sehr guter Zeichner wäre unter
euch Lesern, der dann mal noch etwas ergänzen kann für das 21. Jahrhundert.
Also einfach mal bei „Konsole“ eine Sony Playstation 3 hinmalen könnte, im
Brockhaus 1952-Style. Oder „Smartphone“ und „Selfie“ zeichnen könnte. Gut, bis
S ist ja noch lange Zeit.
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