Elefant. Das ist aber ein bißchen dünne, Brockhaus, und
gerade bei meinem Lieblingstier. Für „Ohren“ oder „Tatzen“ wäre vielleicht auch
noch Platz gewesen? Und dann habe ich einmal im Brockhaus von 1944 nachgesehen:
da ist bei E 7 links neben dem Elefanten noch das Eiserne Kreuz; und deshalb
war in jener Ausgabe ziemlich wenig Beschriftungsplatz für Elefantenteile.
Elektrische Geräte. Sehr eigenartig, diese Zusammenstellung.
Als elektrische Geräte nimmt der Brockhaus die Glühbirne, die Fassung, die
Sicherung, den Stecker, und verschiedene Arten von Schaltern. Die Auswahl mag
darauf beruhen, daß bei anderen elektrischen Geräten im Brockhaus die Funktion
und Anwendung das Elektrische überbestimmt und darum einen eigenen Eintrag
bekommt. – Diese Art von Drehschaltern hatten wir früher im Keller. Es ist
egal, in welche Richtung man sie dreht, und wenn dann der recht hohe
Drehwiderstand überwunden wird, ist der Kontakt geschlossen. Das bringt mich
auf ein anderes Thema: das Repertoire unserer Gesten. Unsere Gestik folgt
natürlich dem Entwicklungsstand unserer Geräte. In der Brockhauszeit muß man
noch drehen, ziehen oder kippen und die Schalter haben einen viel höheren
Widerstand als ihre späteren Nachfolger. Wir sind hier noch inmitten des
mechanischen Zeitalters des Schalters. Der Schalter wird mit der ganzen Hand
bedient. Danach folgt das Zeitalter der Taste, sie wird einem Finger gedrückt.
Jetzt sind wir im Zeitalter des Touchpads angekommen, das ist überhaupt kein
Drücken mehr, sondern bald auch nur noch eine Geste in der Luft, die das Gerät
erkennt. Es ist auch interessant, wie
sich gerade dadurch aktuell das Repertoire unserer Gesten erweitert. Das
Wischen, oder das Vergrößern mit Zeigefinger und Daumen. Ich bin mir sicher,
daß diese Vergrößerungsgeste irgendwann in die normale Welt hinüberschwappt,
als Geste, daß man noch etwas mehr Kaffee möchte oder ein größeres Stück vom
Schwartemagen. Ebenfalls auffällig, wie immer weniger Kraftaufwand notwendig
ist und die Bedienungsgesten geradezu zärtlich werden, oder gar keine Berührung
mehr für die Sensoren benötigt wird. Wir müssen die Geräte nicht mehr zum
Gewünschten drücken oder schalten, denn die Gegenstände beobachten uns, und sie
hören uns zu. Sie verstehen uns.
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