Samstag, 27. Juli 2013

A29 - Auerhahn, Aufzug etc.








Auerhahn. Ich zitiere mal direkt Wikipedia: „Hierzu verstreicht der Hahn von seiner in der Nähe gelegenen Singwarte zu einer Bestandslücke, um dort weiter zu balzen. Die Hennen halten sich nach einer Zeit des Umherstreichens nur während der kurzen Zeit der Hauptbalz am Balzplatz auf, wo sie dann auch vom jeweils ranghöchsten Hahn getreten werden.“ Getreten? Tatsächlich: Vögeln bei Vögeln heißt „Treten“, das wußte ich gar nicht. Man spricht auch vom „Tretakt“. (kopfschüttelnd zur Singwarte ab, um von dort weiter irgendwohin zu verstreichen)

Aufkimmung. Wenn man diesen Begriff nachgoogelt, stößt man auf erbitterte Diskussionen, ab welchem Grad der Aufkimmung das Boot „rauhwassertauglich“ ist. Eine Aufkimmung von 15° gilt zum Beispiel als Angsthasenboot. Ab 23° gilt man in Fachkreisen als rauhwassertauglich, darunter sollte man sich lieber mit dem Badesee begnügen. 

Aufzug. In Berlin gibt es noch 22 Paternoster. Ich bin in zweien gefahren: Axel Springer Verlag und Finanzministerium. Mit Gepäck ist es gar nicht mal unknifflig. Mit etwas Übung würde man es aber gewiß hinbekommen, elegant in Paternoster einzusteigen und auszusteigen. Elegant, das heißt in einer fließender Bewegung zwischen Ausstieg und Weitergehen, oder Einstieg und Stehenbleiben, den kurzen Augenblick nutzend, wenn Fahrkastenboden und Stockwerksboden eine ebene Fläche bilden. - Interessant am Fahrstuhl ist, wie sehr diese banale technische Inneneinrichtung das äußere Gesicht unserer Städte geprägt hat. Die Prä-Fahrstuhl-Zeit war eine vierstöckige Zeit. Erst am 3. Januar 1921 fiel der verpflichtende Höhenbeschränkung von Geschäftshäusern auf vier Stockwerke. In alten Grandhotels lagen die besten Zimmer im ersten Stock. Je weiter und beschwerlicher man nach oben ging, desto schlechter wurden die Zimmer. Auch in normalen Wohnhäusern war die Beletage der erste Stock, man sieht es noch manchmal an der Ausstattung der Balkone der klassisch vierstöckigen Berliner Häuser. Mit dem Aufzug beginnt das Zeitalter der Chefetage, des Penthouse, des Dachgartens. Entscheidend ist übrigens das Jahr 1907: hier wird in einer Berliner Verordnung erstmals geregelt, dass kein Fahrstuhlführer den Apparat steuern muß – die ersten „Selbstfahrer-Aufzüge“ werden eingebaut. Selbstfahrer-Aufzug, das ist ein Begriff wie Farb-Fernsehgerät oder Automatik-Gurt, - Bezeichnungen, die ihre Attribute über die Zeit in die Selbstverständlichkeit hinein verlieren.

1 Kommentar:

  1. Die Paternoster von früher hatten Stil! Aber moderne Aufzüge können auch echt schon eine Menge und sind ziemlich energieeffizient

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