Auerhahn. Ich zitiere mal direkt Wikipedia: „Hierzu
verstreicht der Hahn von seiner in der Nähe gelegenen Singwarte zu einer
Bestandslücke, um dort weiter zu balzen. Die Hennen halten sich nach einer Zeit
des Umherstreichens nur während der kurzen Zeit der Hauptbalz am Balzplatz auf,
wo sie dann auch vom jeweils ranghöchsten Hahn getreten werden.“ Getreten?
Tatsächlich: Vögeln bei Vögeln heißt „Treten“, das wußte ich gar nicht. Man
spricht auch vom „Tretakt“. (kopfschüttelnd
zur Singwarte ab, um von dort weiter irgendwohin zu verstreichen)
Aufkimmung. Wenn man diesen Begriff nachgoogelt, stößt man
auf erbitterte Diskussionen, ab welchem Grad der Aufkimmung das Boot
„rauhwassertauglich“ ist. Eine Aufkimmung von 15° gilt zum Beispiel als
Angsthasenboot. Ab 23° gilt man in Fachkreisen als rauhwassertauglich, darunter
sollte man sich lieber mit dem Badesee begnügen.
Aufzug. In Berlin gibt es noch 22 Paternoster. Ich bin in
zweien gefahren: Axel Springer Verlag und Finanzministerium. Mit Gepäck ist es
gar nicht mal unknifflig. Mit etwas Übung würde man es aber gewiß hinbekommen,
elegant in Paternoster einzusteigen und auszusteigen. Elegant, das heißt in
einer fließender Bewegung zwischen Ausstieg und Weitergehen, oder Einstieg und
Stehenbleiben, den kurzen Augenblick nutzend, wenn Fahrkastenboden und
Stockwerksboden eine ebene Fläche bilden. - Interessant am Fahrstuhl ist, wie
sehr diese banale technische Inneneinrichtung das äußere Gesicht unserer Städte
geprägt hat. Die Prä-Fahrstuhl-Zeit war eine vierstöckige Zeit. Erst am 3.
Januar 1921 fiel der verpflichtende Höhenbeschränkung von Geschäftshäusern auf
vier Stockwerke. In alten Grandhotels lagen die besten Zimmer im ersten Stock.
Je weiter und beschwerlicher man nach oben ging, desto schlechter wurden die
Zimmer. Auch in normalen Wohnhäusern war die Beletage der erste Stock, man
sieht es noch manchmal an der Ausstattung der Balkone der klassisch vierstöckigen
Berliner Häuser. Mit dem Aufzug beginnt das Zeitalter der Chefetage, des
Penthouse, des Dachgartens. Entscheidend ist übrigens das Jahr 1907: hier wird
in einer Berliner Verordnung erstmals geregelt, dass kein Fahrstuhlführer den
Apparat steuern muß – die ersten „Selbstfahrer-Aufzüge“ werden eingebaut.
Selbstfahrer-Aufzug, das ist ein Begriff wie Farb-Fernsehgerät oder
Automatik-Gurt, - Bezeichnungen, die ihre Attribute über die Zeit in die
Selbstverständlichkeit hinein verlieren.
Die Paternoster von früher hatten Stil! Aber moderne Aufzüge können auch echt schon eine Menge und sind ziemlich energieeffizient
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