Albarello. Ein Albarello, ich hatte noch nie davon
gehört, ist ein Apothekergefäß. In der Mitte ist es verjüngt, damit man es
besser ,anfassen kann. Die obere Wulst dient dazu, es luftdicht mit Pergament
zu verschließen und zu verschnüren. Immer schön, wenn ein Gegenstand, den man
kaum kennt, dann auch gleich sein eigenes Wort hat. Der Plural ist Albarelli,
wie in Paparazzi.
Alk. Bei dem Alk handelt es sich offenbar um den
ausgestorbenen Riesenalk. Interessanterweise kennt man durch Aufzeichnungen
eines Ornithologen sowohl den genauen Tag des Aussterbens als auch die Täter.
Es geschah am Morgen des 3. Juni 1844
als die beiden letzten Riesenalks erwürgt, das letzte Ei zertreten wurde und
die Bälge an einen Sammler verkauft. Jón Brandsson, Sigurður Ísleifsson und
Ketill Ketilson hießen die schuftigen Täter. Namen, als würden sie bei Sigur Ros die
Bassgitarre spielen. Aber dann mußten auch sie
feststellen, daß man aus Geld kein Rührei machen kann.
Alraune. Die Alraune ist eine extrem giftige
Pflanze. Angeblich schreit die Wurzel, wenn man sie ausgräbt, und zwar so laut
und gräßlich, daß man daran stirbt. Das alles hat Frau Rowling ja auch schon
verarbeitet. Aber es gibt nach dem Grimmschen Wörterbuch ein unfehlbares Rezept
für die Alraunenernte: Man nimmt am Freitag vor Sonnenaufgang einen schwarzen
Hund und gräbt die Wurzel an. Dann bindet man einen Strick an die
Alraunenwurzel, das andere Ende an den Hund. Anschließend steckt man sich Wachs
ins Ohr und entfernt sich. Dann, aus weiter Entfernung, rufe man den Hund
herbei, der läuft los, reißt die Wurzel aus, verreckt natürlich durch das
Alraunengeschrei, aber die Pflanze ist besiegt. Dieser Trick ist übrigens
gleichzeitig ein Rezept für Schwarzen-Hund-töten. Anschließend kann man aus der
Alraune ein Medikament gegen Magengeschwüre,
Koliken, Asthma, Heufieber und Keuchhusten brauen.
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