Mittwoch, 10. Juli 2013

A11 - Alk, Alraune etc.






Albarello. Ein Albarello, ich hatte noch nie davon gehört, ist ein Apothekergefäß. In der Mitte ist es verjüngt, damit man es besser ,anfassen kann. Die obere Wulst dient dazu, es luftdicht mit Pergament zu verschließen und zu verschnüren. Immer schön, wenn ein Gegenstand, den man kaum kennt, dann auch gleich sein eigenes Wort hat. Der Plural ist Albarelli, wie in Paparazzi.


Alk. Bei dem Alk handelt es sich offenbar um den ausgestorbenen Riesenalk. Interessanterweise kennt man durch Aufzeichnungen eines Ornithologen sowohl den genauen Tag des Aussterbens als auch die Täter. Es geschah  am Morgen des 3. Juni 1844 als die beiden letzten Riesenalks erwürgt, das letzte Ei zertreten wurde und die Bälge an einen Sammler verkauft. Jón Brandsson, Sigurður Ísleifsson und Ketill Ketilson hießen die schuftigen Täter. Namen, als würden sie bei Sigur Ros die Bassgitarre spielen. Aber dann mußten auch sie  feststellen, daß man aus Geld kein Rührei machen kann.

Alraune. Die Alraune ist eine extrem giftige Pflanze. Angeblich schreit die Wurzel, wenn man sie ausgräbt, und zwar so laut und gräßlich, daß man daran stirbt. Das alles hat Frau Rowling ja auch schon verarbeitet. Aber es gibt nach dem Grimmschen Wörterbuch ein unfehlbares Rezept für die Alraunenernte: Man nimmt am Freitag vor Sonnenaufgang einen schwarzen Hund und gräbt die Wurzel an. Dann bindet man einen Strick an die Alraunenwurzel, das andere Ende an den Hund. Anschließend steckt man sich Wachs ins Ohr und entfernt sich. Dann, aus weiter Entfernung, rufe man den Hund herbei, der läuft los, reißt die Wurzel aus, verreckt natürlich durch das Alraunengeschrei, aber die Pflanze ist besiegt. Dieser Trick ist übrigens gleichzeitig ein Rezept für Schwarzen-Hund-töten. Anschließend kann man aus der Alraune ein Medikament gegen Magengeschwüre, Koliken, Asthma, Heufieber und Keuchhusten brauen.

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